UNO-Flüchtlingshilfe fordert legale Fluchtwege

Der Nationale Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, fordert legale Fluchtwege sowie einen sicheren Zugang zu fairen Asylverfahren. „Niemand flieht freiwillig, und kein Zaun, keine Mauer, kein Meer hält Menschen auf, Sicherheit für sich selbst und die eigene Familie zu finden“, sagte er am Mittwoch in Bonn. Seit September 2023 haben der UNO-Flüchtlingshilfe zufolge mehr als 114 Millionen Menschen ihr Zuhause wegen Krieg, Konflikten oder Verfolgung verlassen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres seien bereits 380 Menschen im Mittelmeer gestorben oder gelten als vermisst. In den vergangenen fünf Jahren seien es mehr als 14.000 Menschen.

Neben dem Krieg in der Ukraine und dem Konflikt in Gaza sorgten Konflikte und Krisen etwa im Sudan, Syrien, dem Jemen oder der Demokratischen Republik Kongo dafür, dass täglich Tausende Menschen flüchteten, erklärte die UNO-Flüchtlingshilfe als deutscher Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Es gebe weltweit kaum sichere Fluchtwege. Wer fliehen müsse, begebe sich auf den Routen erneut in Lebensgefahr. „Gegenwärtig ist Solidarität wichtiger als je zuvor, weil das Recht auf Schutz fast überall bedroht ist“, unterstrich die Organisation. „In vielen Teilen der Welt sind eine restriktive Flüchtlingspolitik, populistische Stimmungsmache und fremdenfeindliche Rhetorik auf dem Vormarsch.“

Der UNHCR-Regionaldirektor für Europa, Philippe Leclerc, erklärte, dass alle Menschen, die internationalen Schutz suchten, die Möglichkeit haben müssten, Asyl zu beantragen. „Das Zurückdrängen von Menschen, die internationalen Schutz suchen, verstößt gegen das internationale und europäische Recht“, kritisierte er. Das stehe „in krassem Gegensatz zu den moralischen Werten, auf die Europa zu Recht stolz ist.“