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Universität Greifswald ernennt erstmals Antisemitismusbeauftragten

Der Greifswalder Theologieprofessor Stefan Beyerle ist zum ersten Antisemitismusbeauftragten der Universität Greifswald ernannt worden. Damit setze die Universität ein Zeichen für eine offene, demokratische Kultur, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Beyerle ist Inhaber der Professur „Hebräische Bibel und antikes Judentum“ sowie Geschäftsführender Direktor des Greifswalder Gustaf-Dalman-Instituts.

Als Antisemitismusbeauftragter wolle Stefan Beyerle als Anlauf- und Beratungsstelle für jüdische und nichtjüdische Universitätsangehörige fungieren, hieß es. Außerdem werde er das Rektorat beraten sowie Informationsveranstaltungen und akademische Seminare anbieten. Neben der Auseinandersetzung mit und der Dokumentation von Antisemitismus sollen insbesondere Aktionen und Veranstaltungen zur Prävention im Vordergrund stehen.

„Eine wichtige Einsicht aus der Geschichte des Antisemitismus zeigt, dass es schwierig ist, Antisemitismus zu definieren“, sagte Beyerle. Und doch brauche es klare Kriterien zu seiner Bekämpfung und Ächtung. „An der Schnittstelle von Wissenschaft, Religion, Kultur und Politik gehört der Antisemitismus zu den größten Gefahren unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung und damit auch unserer Wissenschaftsfreiheit“, sagte der Theologe.