Unionspolitiker wollen “Deutschland-ETF” für alle Kinder

Startkapital für jedes Kind, unabhängig vom Status der Eltern: Dafür wirbt ein Unionspolitiker. Auch Kanzlerkandidat Friedrich Merz hatte für ein solches Modell bereits Sympathien durchblicken lassen.

ETF-Anteile für jedes Kind – dafür wirbt der Vizevorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Sepp Müller (CDU). “Wir sehen in Deutschland eine wachsende Vermögensungleichheit in Ost und West, zwischen Männern und Frauen, Akademikern und Arbeitern”, kritisierte Müller im Magazin “Stern”. Dagegen helfe nicht nur Umverteilung von oben nach unten. “Stattdessen müssen wir alle Menschen stärker am Produktivkapital beteiligen.”

Im Oktober hatten die Wirtschaftsweisen vorgeschlagen, dass der Staat jedem Kind ab sechs Jahren monatlich einen Fondsanteil im Wert von zehn Euro schenken könne. Ab dem 18. Geburtstag könnte das Geld aus dem Depot entnommen – oder aber der Fonds als Altersvorsorge weitergeführt werden. Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz (CDU), hatte laut “Stern” zuletzt erklärt, er könne sich ein solches Modell vorstellen.

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein Investmentfonds, der fortlaufend an der Börse gehandelt wird. In einem gemeinsamen Anlagetopf mehrerer Anlegerinnen und Anleger werden einzelne Wertpapiere gesammelt, die die Entwicklung eines Index möglichst genau nachbilden. Man kann einen ETF einmalig kaufen oder – auch mit geringem Startkapital – regelmäßig in einen ETF-Sparplan investieren.