Unicef: Menschengemachte Hungersnot im Gazastreifen

Laut einem am Montag veröffentlichten Bericht droht in den kommenden Monaten eine Hungersnot im Norden des Gazastreifens. Unicef Deutschland kritisiert einen mangelnden Einsatz zum Schutz der Kinder.

Unicef Deutschland kritisiert einen mangelnden Einsatz im Kampf gegen eine drohende Hungersnot im Gazastreifen. „Es ist eine Katastrophe für Kinder, die sich in Gaza abspielt“, so der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, in einer Stellungnahme am Montag in Berlin. Die Warnsignale seien nicht zu übersehen gewesen. „Und doch verhungern in Gaza Kinder vor den Augen der Welt.“

Schneider äußerte sich vor dem Hintergrund des am Montag veröffentlichten Berichtes einer von verschiedenen Institutionen getragenen Fachstelle für die Bewertung von Ernährungssicherheit (IPC; „Integrated Food Security Phase Classification“). Demnach ist mehr als die Hälfte der Einwohner des Gazastreifens, rund 1,1 Millionen Menschen, durch „katastrophalen Hunger“ bedroht. Kinder litten besonders unter der fehlenden Nahrung; nach Angaben von Unicef ist jedes dritte Kind im Norden Gazas akut mangelernährt.

„Tausende Kleinkinder kämpfen um ihr Überleben, ihre Eltern sind verzweifelt und machtlos angesichts des Mangels an Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medikamenten“, so Schneider. Die Hilfsgüter stünden nur wenige Kilometer entfernt bereit. Es brauche einen humanitären Waffenstillstand und ungehinderten, sicheren Zugang zu den betroffenen Kindern über den Landweg.