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Unicef: Fast 400 Millionen Kinder erfahren tägliche Gewalt

Sie werden unter Druck gesetzt, beleidigt oder geschlagen. Trotz neuer Gesetze sind Kinder weltweit vielerorts häuslicher Gewalt ausgesetzt. Das hat große Auswirkungen auf die weitere Entwicklung.

Nach Schätzungen von Unicef erleben weltweit knapp 400 Millionen Kinder unter fünf zu Hause regelmäßig Gewalt. Das teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Dienstag in New York mit. Um auf andere Erziehungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen, wird am 11. Juni erstmals der “Internationale Tag des Spiels” begangen. Er betont die Bedeutung des spielerischen Lernens.

Laut neuen Untersuchungen sind sechs von zehn Kindern unter fünf Jahren psychischen Aggressionen und körperlichen Strafen ausgesetzt. “Wenn Kinder zu Hause körperlich oder verbal misshandelt werden oder sie keine soziale wie emotionale Zuwendung durch Angehörige erhalten, kann das Selbstwertgefühl und Entwicklung beeinträchtigen”, so Unicef-Direktorin Catherine Russell. Spielerische Erziehung könne hingegen Freude bringen und ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.

Körperliche Bestrafung ist in 66 Ländern verboten, und mehr als die Hälfte davon hat in den vergangenen 15 Jahren entsprechende Gesetze erlassen. Laut Unicef gebe es allerdings für rund eine halbe Milliarde Mädchen und Jungen bis heute keinen rechtlichen Schutz.

Auch würden sich gewalttätige Erziehungsmethoden hartnäckig halten. Gut 25 Prozent der Mütter und wichtigsten Bezugspersonen halten körperliche Bestrafung für eine notwendige Erziehungsmethode.