Die Friedrich-Schiller-Universität Jena zeigt ab dem 27. September Grabungsfunde aus der Frühzeit der Universität. Die Ausstellung vermittele einen Einblick in den Alltag in den Jahrzehnten nach ihrer Gründung im Jahr 1548, teilte die Hochschule am Mittwoch in Jena mit. An mehreren Orten präsentiert die Schau demnach vornehmlich Gebrauchsgegenstände wie Gläser, Kämme, Ofenkacheln und die Überreste von Kruzifixen, die einst von den Studenten genutzt worden seien.
Laut des Kustos der Sammlung Ur- und Frühgeschichte der Universität Jena, Enrico Paust, ist ein Großteil der Fundstücke bereits in den 1940er Jahren aus den Trümmern der im Zweiten Weltkrieg ausgebombten Kollegienkirche geborgen worden. Dazu gehöre auch ein Gewand von Johann Arnold Friderici (1637-1672). Die Kleidung des Mediziners und einstigen Rektors der Universität sei Zeichen seines Wohlstands gewesen.
Diese Funde seien bis heute nicht wissenschaftlich ausgewertet worden, sagte Paust dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dies geschehe erst jetzt. Die bis zum 9. Februar 2025 laufende Ausstellung informiere auch über das seit 2018 laufende Forschungsprojekt.
Gezeigt werde auch die Urkunde des sogenannten Rosenprivilegs der Universität. Das habe Herzog Johann Wilhelm von Sachsen-Weimar (1530-1573) im Jahr 1570 der Universität ausgestellt. Damit durfte die Universität im Haus „Zur Rosen“ eigenes Bier und Wein steuerfrei an die Universitätsangehörigen ausschenken. Die Einnahmen der Gastwirtschaft ermöglichten damals laut Paust den Universitätsbetrieb.