Artikel teilen:

Unesco entscheidet: Wird Neuschwanstein Weltkulturerbe?

Seit rund 25 Jahren verfolgt die deutsche Politik das Ziel, Schloss Neuschwanstein zum Weltkulturerbe zu machen. Nun könnte es endlich soweit sein.

Das Unesco-Welterbekomitee entscheidet heute, ob Schloss Neuschwanstein zum Weltkulturerbe ernannt wird. Seit gestern wird einzeln über rund 30 Nominierungen abgestimmt, wie aus dem Zeitplan der Tagung hervorgeht. Über die deutsche Empfehlung soll am Vormittag entschieden werden. Neuschwanstein könnte zusammen mit den Schlössern Linderhof und Herrenchiemsee sowie dem Königshaus am Schachen in die Liste aufgenommen werden. Seit vielen Jahren bemüht sich der Freistaat Bayern darum.

Die Schlösser König Ludwigs II. von Bayern (1845-1886) begeisterten Menschen aus aller Welt, erklärte die Präsidentin der deutschen Kommission, Maria Böhmer: “Hier verschmelzen Architektur, Kunst und Natur zu einer imposanten Inszenierung.”

Noch bis Mittwoch tagt das Komitee in Paris. Auf der Tagesordnung der 47. Sitzung stehen neben den Neuaufnahmen auch ein Austausch über den Erhaltungszustand von Welterbestätten. 56 von ihnen gelten als bedroht. Gründe dafür sind laut Böhmer der Klimawandel, Naturkatastrophen, Kriege, Bauvorhaben und hohes Besucheraufkommen. Die Unesco unterstütze Staaten durch Leitlinien, Wissenstransfer und finanzielle Mittel dabei, bedrohte Stätten zu erhalten. “Denn nur gemeinsam können wir das Welterbe für die Zukunft bewahren”, so Böhmer.

Dem Welterbekomitee gehören 21 Vertragsstaaten der Welterbekonvention an. Auf der Liste des Unesco-Welterbes waren vor der aktuellen Sitzung 1.223 Kultur- und Naturstätten in 168 Ländern verzeichnet. In Deutschland gibt es aktuell 54 Welterbestätten, zehn davon liegen in Bayern.