UN: Welt nähert sich den kritischen Temperaturwerten

Der Anstieg der Temperaturen wird sich laut den UN in diesem Jahrzehnt weiter fortsetzen. Es bestehe eine Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent, dass die globale Jahresdurchschnittstemperatur in mindestens einem der nächsten fünf Jahre vorübergehend 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau liegen werde, teilte die Weltorganisation für Meteorologie der UN am Mittwoch in Genf mit.

Die Welt komme den Grenzwerten des Pariser Abkommens zum Klimawandel immer näher. „Wir spielen russisches Roulette mit unserem Planeten“, erklärte UN-Generalsekretär Atónio Guterres. „Wir brauchen eine Ausfahrt vom Highway in die Klimahölle.“ Der Kampf um die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius werde in den 2020er Jahren gewonnen oder verloren.

Das Pariser Abkommen von 2015 legt fest, dass die Welt den Anstieg der Temperatur möglichst auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzen soll. Dem WMO-Bericht zufolge werde die globale mittlere Oberflächentemperatur für jedes Jahr zwischen 2024 und 2028 um 1,1 Grad Celsius bis 1,9 Grad Celsius über dem Ausgangswert von 1850-1900 liegen.

Laut Report ist es wahrscheinlich (86 Prozent), dass mindestens eines dieser Jahre einen neuen Temperaturrekord aufstellen wird. Noch sei 2023 das Jahr mit den wärmsten jemals gemessenen Temperaturen.

Die globale Durchschnittstemperatur für die vergangenen zwölf Monate (Juni 2023 – Mai 2024) sei die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen, mit 1,63 Grad Celsius über dem vorindustriellen Durchschnitt von 1850-1900. „Hinter diesen Statistiken verbirgt sich die düstere Realität, dass wir weit davon entfernt sind, die im Pariser Abkommen festgelegten Ziele zu erreichen“, sagte die stellvertretende WMO-Generalsekretärin Ko Barrett.

„Wir müssen dringend mehr tun, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren“, sagte sie. Anderenfalls werde die Welt einen immer höheren Preis zahlen. Es drohten der Verlust von Millionen Menschenleben, umfangreiche Schäden an der Umwelt und enorme wirtschaftliche Kosten.