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UN-Hilfswerk gegen Abschiebung von Afghanen aus Pakistan

Seit zwei Jahren versucht Pakistan, seine rund 4 Millionen afghanischen Flüchtlinge loszuwerden. Das jetzt forcierte Vorgehen könnte Schutzbedürftige gefährden und Afghanistan überfordern, warnt UNHCR.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat sich besorgt zu Zwangsabschiebungen afghanischer Flüchtlinge aus dem Nachbarland Pakistan geäußert. In den vergangenen Tagen seien im Rahmen eines “Repatriierungsplans für illegale Ausländer” landesweit Afghanen festgenommen worden, darunter registrierte Flüchtlinge, sagte UNHCR-Sprecher Babar Baloch am Dienstag in Genf. Besonders die Menschenrechte von Frauen und Mädchen seien in dem von Taliban regierten Land gefährdet.

Der Zustrom von Rückkehrern setzt Afghanistan laut UNHCR unter erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Druck und verschärft die dort herrschende humanitäre Krise. Dadurch drohten das Land und die ganze Region noch instabiler zu werden. Seit Jahresbeginn kehrten nach UN-Angaben mehr als 2,1 Millionen Afghanen in ihr Heimatland zurück, teils unter Zwang. 352.000 kamen aus Pakistan.

Das UN-Hilfswerk appellierte an die pakistanische Regierung, schutzbedürftige Afghanen von Abschiebungen auszunehmen. Auch Flüchtlinge, die medizinische Bedürfnisse hätten, eine höhere Schulbildung oder ein Studium absolvierten oder mit Einheimischen verheiratet seien, sollten legal bleiben dürfen.