UN-Beauftragter: Gewalt in Syrien nimmt erneut zu

Der Krieg in Syrien hat sich den Vereinten Nationen zufolge im Schatten des Gaza-Krieges wieder verschärft. Der UN-Sondergesandte Geir Pedersen berichtete am Donnerstag (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat in New York von einer Serie von Luftschlägen und Angriffen. Die Lage im Nahen Osten müsse dringend deeskaliert werden, angefangen mit einer Feuerpause im Gaza-Streifen, forderte er.

„Es gibt keinerlei Zeichen der Beruhigung an den Kriegsschauplätzen in Syrien – nur ungelöste Konflikte, brodelnde Gewalt und heftig aufflackernde Kämpfe, die alle einen neuen Großbrand auslösen können“, sagte Pedersen. Zugleich sei die Lage der Bevölkerung desolat. Es brauche einen besseren Zugang zu Millionen Bedürftigen für humanitäre Hilfe und mehr internationale finanzielle Unterstützung.

Die Lebensmittelpreise in Syrien haben sich Pedersen zufolge im vergangenen Jahr verdoppelt. Zugleich habe das syrische Pfund massiv an Wert verloren. Das Leid der Bevölkerung führe zu einer noch größeren Gefahr für die besonders Schutzlosen. So habe die geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen zugenommen, ebenso wie Frühverheiratungen und die Zahl der Frauen, die dazu gezwungen seien, sich zu prostituieren. Pedersen betonte, es brauche einen neuen Ansatz, um die vielfältigen Probleme in Syrien anzugehen.

In Syrien herrscht seit mehr als 13 Jahren Krieg. Mehr als zwölf Millionen Menschen wurden in der Zeit zur Flucht gezwungen. Davon suchen laut UN-Angaben etwa 7,2 Millionen Frauen, Kinder und Männer innerhalb des Landes Schutz, mehr als fünf Millionen Syrerinnen und Syrer sind über die Grenzen geflohen. Knapp 17 Millionen Menschen sind in Syrien auf Hilfe zum Überleben angewiesen, fast 13 Millionen haben nicht genug zu essen. Weite Teile des Landes liegen in Trümmern.