Umweltverbände sind gegen Windräder im Harz

Umweltschützer lehnen die Errichtung von Windrädern im Harzwald strikt ab. „Windkraft im Wald ist ein Irrweg“, erklärten die Verbände BUND und Nabu am Wochenende in Goslar. Der Schaden dabei sei „größer als der Nutzen“.

Die Bundesregierung hat im Zuge der Energiewende die Länder aufgefordert, 2,2 Prozent ihrer Fläche für Windkraft auszuweisen. Die einzelnen Regionen können dabei einen unterschiedlich großen Beitrag leisten. So muss in Sachsen-Anhalt im Harz 1,6 Prozent der Fläche für Windkraft ausgewiesen werden. Die niedersächsische Landesregierung spricht von einer „behutsamen Öffnung des Waldes für Windenergie“. Diese sei notwendig, um genügend Flächen für die Räder zu haben und so die Klimaziele zu erreichen

„Wir wissen und stehen dazu, dass die Windkraft ein unverzichtbarer Baustein der Energiewende ist, aber Windkraftanlagen gehören nicht in den Wald“, betonten BUND und Nabu. Moore und Wälder speicherten viel Kohlenstoff und trügen so auf natürliche Weise zum Klimaschutz bei. In diese Lebensräume gehörten keine Windkraftanlagen, die mit ihren Fundamenten, breiten Zuwegungsstraßen und Kabeltrassen einen massiven Eingriff in die Wälder und Waldböden bedeuteten.

Zum Aufbau und zur Anlieferung der Windkraftanlagen würden überbreite Waldwege und sehr große Kurven benötigt, argumentieren die Umweltverbände. Zudem müsse der Boden einschließlich der Kranplätze für den Aufbau stark verdichtet werden: „Solche Waldböden sind dann auch kein CO2-Speicher mehr, sondern geben CO2 ab. Und sie verlieren auch die Kraft, andere Waldfunktionen auszuüben, beispielsweise die Rückhaltefähigkeit für Regenwasser.“

Eingriffe in den Wald und die Moore dürften erst an allerletzter Stelle angedacht werden, hieß es weiter. Es sei „geradezu weltfremd“, nun auch noch die letzten natürlichen Klimaanlagen wie den Wald anzugreifen. Wer so etwas fordere, denke nicht systemisch-vernetzt, sondern linear und begehe einen gesamtökologischen Fehler, weil das geschädigt werde, was es aktuell vorrangig zu schützen gelte.