Die Umweltorganisation World Wildlife Fund (WWF) sieht die weltweiten Ziele zum Schutz der Wälder in Gefahr. Die globale Abholzung sei 2022 nicht wie angestrebt zurückgegangen, sondern insgesamt um vier Prozent gestiegen, warnt der WWF in einem aktuellen Bericht. Um die Abholzung der Wälder bis 2030 zu beenden, wie auf der Glasgower Klimakonferenz 2019 beschlossen, müsste sie in diesem Jahr weltweit um fast ein Drittel reduziert werden.
Bisher seien nicht nur zu langsame Fortschritte, sondern teils auch Verschlechterungen zu beobachten, kritisierte der WWF. Demnach waren 2022 insgesamt 6,6 Millionen Hektar Waldfläche abgeholzt, 96 Prozent davon in tropischen Regionen. „Mit verheerenden Auswirkungen auf globaler Ebene lässt die Welt die Wälder im Stich“, warnte die Leiterin der globalen Waldpolitik bei WWF, Fran Price. Durch den Rückgang der Wälder sei auch die Artenvielfalt bedroht.
Handlungsvorschlägen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Wälder
Mit Blick auf die kommende Klimakonferenz, die Ende November in Dubai beginnt, veröffentlichte der WWF zeitgleich einen zweiten Bericht mit konkreten Handlungsvorschlägen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Wälder. Noch sei es demnach möglich, die Entwicklungen umzukehren. Die Organisation forderte, umweltschädliche Praktiken nicht mehr zu subventionieren und den globalen Handel durch Lieferkettengesetze zu reformieren. Auch die Landrechte indigener Völker müssten anerkannt werden.
Landwirtschaft mit Viehzucht, Soja- und Palmölproduktion ist laut dem Bericht Haupttreiber für den Waldverlust in den Tropen. Auch in Nordamerika und Nordeuropa seien große Waldflächen gerodet worden, teils unersetzliche Primär- und Altwälder. In einigen Ländern wie Brasilien, Indonesien und Malaysia seien aber Fortschritte zu verzeichnen.
