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Umweltschützer: Deko-Leuchten auf Balkon bedrohen Artenvielfalt

Solarleuchten und Lichterketten im Garten? Diese hübschen Deko-Elemente können mehr Schaden anrichten, als man denkt – und zwar für die Tierwelt. Warum man auf nächtliche Beleuchtung verzichten sollte.

Wer im Sommer abends draußen auf Terrasse oder Balkon sitzt, sollte auf Solarleuchten, Lichterketten und LED-Fackeln verzichten. Der aktuelle Trend zu Deko-Leuchten für Gärten und Balkone bedroht nach Angaben des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Artenvielfalt. “Wenn Sie Igel, Singvögel und Schmetterlinge lieben, verzichten Sie bitte auf die nächtliche Dauerbeleuchtung”, sagte Brigitte Heinz vom Landesverband Baden-Württemberg am Montag in Stuttgart.

Das künstliche Licht in der Nacht störe tagaktive Tiere in ihrem Schlafrhythmus. Singvögel etwa bräuchten Nachtruhe und Rückzugsorte. Auch für nachtaktive Tiere wie Igel sei selbst eine schwache Beleuchtung eine echte Bedrohung, da sie schon auf geringe Lichtquellen reagieren würden. Bis vor rund 100 Jahren sei der Mond nachts die hellste Beleuchtung gewesen – mit nur 0,3 Lux.

Tiere bräuchten den Schutz der Nacht. “Wir können unsere Rollläden herunterlassen. Die Tiere können sich aber nicht dagegen wehren, wenn wir die Nacht zum Tag machen”, so die Naturschützerin. Wer nicht ganz auf nächtliche Beleuchtung verzichten will, sollte zumindest beim Verlassen von Garten oder Balkon, die Leuchten ausschalten. Das helfe nicht nur den Tieren, sondern spare auch Energie und damit Geld.

Heinz ist Geschäftsführerin der BUND-Kreisgruppe Heidelberg. Beim BUND Baden-Württemberg leitet sie das Projekt “Die Nachtretter”.