Umwelt, Armut, Schule

Kirchenparlament will überkonfessionelle Zusammenarbeit im Religionsunterricht ausweiten

TALLE/LIPPE – Die Lippische Landeskirche will in Zukunft die Zusammenarbeit mit den Schulen verstärken. Dafür sprach sich die Landessynode auf ihrer Sitzung in Talle bei Kalletal aus. Außerdem sollen Maßnahmen zum Klimaschutz durch die Einrichtung einer neuen halben Stelle für die entsprechende Beratung von Kirchengemeinden unterstützt werden.
Der Zukunftsprozess „Kirche in Lippe aus dem Weg bis 2030“ verzögert sich. Eigentlich sollte auf der Herbstsynode dieses Jahres ein Diskussionspapier vorliegen, wie Holger Postma, Superintendent der Klasse Ost, den Synodalen mitteilte. Da aber in einigen Ausschüssen noch Beratungsbedarf bestehe, solle der Zeitplan im Herbst neu verabredet werden.
Um das im vergangenen November beschlossene Klimaschutzkonzept umsetzen zu können, soll ein Beauftragter für die Umsetzung klimafreundlicher Maßnahmen in den Gemeinden angestellt werden. Das beschlossen die Synodalen einstimmig. Die halbe Stelle ist für drei Jahre befristet.
Die Landessynode appellierte zudem an die Politik, sich gegen Armut und Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen stärker zu engagieren. Die Synode unterstützte Forderungen des Deutschen Kinderhilfswerks nach einer einheitlichen Förderung für Kinder und Jugendliche, um ihr Existenzminimum und gesellschaftliche Beteiligung zu sichern. Die Parteien werden zudem aufgerufen, sich in ihrem Wahlprogramm für die Gleichberechtigung von Kindern und Jugendlichen einzusetzen.
Schwerpunktthema der Synode war die Zusammenarbeit von Kirche und Schulen in Lippe. Die Lippische Landeskirche will den evangelisch-katholischen Religionsunterricht auch an weiterführenden Schulen anbieten. Die Landessynode sprach sich dafür aus, entsprechende Vereinbarungen mit kirchlichen und staatlichen Partnern zu schließen. In der Lippischen Landeskirche wird bereits an Grundschulen ein gemeinsamer Religionsunterricht zusammen mit dem Erzbistum Paderborn angeboten. Die Landessynode beschloss zudem, die Schulseelsorge an lippischen Schulen zu stärken.
Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht solle nicht den bisherigen bewährten Religionsunterricht abschaffen, sondern eine sinnvolle Ergänzung schaffen, sagte der Theologische Kirchenrat Tobias Treseler. Es gehe darum, die Möglichkeit anzubieten. Das solle in verabredeter Form und möglichst gemeinsam auf Ebene der Kirchen in Nordrhein-Westfalen geschehen. Ziel sei die Stärkung und die Sicherung des konfessionellen Religionsunterrichts.
Die Lippische Landeskirche ist nach Worten Treselers die erste Landeskirche in Nordrhein-Westfalen, in der es bereits einen gemeinsamen Religionsunterricht gibt. Derzeit nehmen in der Lippischen Landeskirche an 55 von 59 Grundschulen mehr als 12 000 Schüler an diesem gemeinsamen Religionsunterricht teil. leg/epd