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Umfrage: Niedersachen auf Platz zwei bei Anbauvereinen für Cannabis

Insgesamt 293 Anbaulizenzen für die sogenannten Cannabis Social Clubs sind in Deutschland seit Juli vergangenen Jahres vergeben worden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die die Zeitungen der Essener Funke-Mediengruppe (Mittwoch) veröffentlicht haben. Die Umfrage erfolgte unter den zuständigen Ministerien, Landesämtern und Bezirksregierungen der 16 Bundesländer.

Mit 82 Clubs gibt es demnach die meisten lizenzierten Anbauvereine in Nordrhein-Westfalen. Auf Platz zwei und drei folgen Niedersachsen (54 Anbaulizenzen) und Rheinland-Pfalz (27 Anbaulizenzen). Im Verhältnis zur Einwohnerzahl geht Hamburg mit seinen 13 Cannabis-Clubs als Spitzenreiter hervor: Hier gibt es mit 0,68 Cannabis-Clubs pro 100.000 Einwohner die meisten Cannabis-Clubs mit Anbaulizenz. Die niedrigste Rate weist Bayern auf (8 Cannabis-Clubs, 0,06 pro 100.000 Einwohner). Im Saarland wurde bislang noch keine Genehmigung erteilt.

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, kritisierte das von der ehemaligen Ampel-Regierung ins Leben gerufene Cannabis-Gesetz: „Das Konsumcannabis-Gesetz ist nicht gut gemacht, denn es gibt Widersprüche und Fragen bleiben offen“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Mediengruppe. Die Grenze zwischen harmlosem und gefährlichem Konsum sei schwierig einzuhalten und Menschen, die täglich mit Jugendlichen arbeiten, wie Kinderärzte, Lehrkräfte, Polizisten und Eltern, seien bei der Gesetzesentwicklung zu wenig eingebunden worden.