Umfrage: Jugendliche wieder mehr online – auch für Bildung
Nach dem Corona-Lockdown hatten Jugendliche erst einmal den Drang, rauszugehen. Doch nun verbringen junge Menschen laut einer Studie offenbar wieder mehr Zeit online. Allerdings nutzen sie diese auch gewinnbringend.
Junge Menschen in Deutschland verbringen laut einer Umfrage wieder mehr Zeit online. Wie aus der am Mittwoch in Bonn veröffentlichten Jugend-Digitalstudie der Postbank hervorgeht, sind Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren aktuell 71,5 Stunden wöchentlich online, etwa anderthalb Stunden mehr als im Vorjahr (69,9 Stunden). Erstmals seit dem Corona-Lockdown 2020 und 2021 sei die wöchentliche Onlinezeit unter Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren wieder gestiegen; damals lag sie mit jeweils über 80 Stunden auf einem Höchstwert.
Wichtigstes Zugangsmedium für Jugendliche sei weiterhin das Smartphone, das 91 Prozent der Befragten nutzten. Auch bei der Nutzungszeit liege es mit knapp 39 Stunden pro Woche vorne. Deutlich an Bedeutung für den Internetzugang verloren haben demnach hingegen Laptops und Desktop-PCs: Kamen sie zu Lockdown-Zeiten noch auf 12,2 beziehungsweise 9,2 Stunden wöchentliche Nutzungszeit, werden sie nun nur noch jeweils etwas über fünf Stunden genutzt. Zweitwichtigstes Zugangsmedium bleibt das Tablet mit 10,8 Wochenstunden (2023: 11,6).
Als positiven Trend ergab die Umfrage eine deutliche Zunahme bei der Zeit, die Jugendliche online zu Bildungszwecken aufwenden. Lag diese 2019 bei täglich zweieinhalb Stunden, stieg sie schrittweise auf zuletzt 4,6 Stunden. Die wichtigsten Medien sind auch hier Smartphone und Tablet, bei denen die Nutzungsdauer zunahm, während sie bei Laptop und Desktop-PC abnahm beziehungsweise gleich blieb, wie es hieß.
Darin äußere sich ein gesteigertes Interesse der jungen Menschen daran, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, sagte der Leiter Digitalvertrieb der Postbank, Thomas Brosch. “Das ist nicht nur eine gute Nachricht für die deutsche Wirtschaft. Es verdeutlicht auch, dass die Corona-Pandemie im Rückblick einen Wendepunkt markiert: Home-Schooling und Online-Konferenzen haben die Vorteile digitaler Bildung veranschaulicht, und junge Menschen nehmen diese Chancen heute wahr.”
Für den Bericht wurden den Angaben zufolge im September 1.000 Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren über ein Online-Panel befragt. Die Auswahl erfolgte nach Stichproben in allen Bundesländern auf Basis des Mikrozensus 2023 des Statistischen Bundesamtes.