Die Einwanderungssorgen der Deutschen sind sprunghaft angestiegen. Laut der vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos monatlich durchgeführten Online-Umfrage „What Worries the World“ zählten im Oktober 44 Prozent der Bürgerinnen und Bürger das Thema zu ihren drei größten persönlichen Sorgen, nach erst 33 Prozent im September, wie Ipsos am Montag in Hamburg mitteilte. Noch etwas größere Sorge bereitet den Deutschen allerdings die Inflation, die von 45 Prozent der Befragten genannt wurde. Alles in allem sehen nur noch 25 Prozent Deutschland auf dem richtigen Weg – Anfang 2022 waren es noch fast 48 Prozent.
Einen höheren Wert bei Einwanderungssorgen verzeichnete Ipsos nach eigenen Angaben zuletzt im März 2016. Weiter hieß es, in keinem anderen der 29 von der Umfrage abgedeckten Länder sorgten sich die Menschen derzeit mehr wegen der Zuwanderung. Lediglich in der Türkei werde Migration als ähnlich problematisch empfunden (41 Prozent). Es folgten mit Abstand die Niederlande (32 Prozent) und Großbritannien (29 Prozent). Global betrachtet, zeigen sich nur 15 Prozent der Befragten wegen der Zuwanderung ins eigene Land besorgt.
Die Inflation führt auch weltweit die Rangliste an (39 Prozent). In zehn Ländern ist sie die größte Sorge der Menschen. Besonders groß ist die Angst vor Preissteigerungen in Argentinien (69 Prozent), Singapur (57 Prozent) und Kanada (57 Prozent). In Deutschland hätten die Inflationssorgen nach einer kurzen Phase der Entspannung (38 Prozent im August) im September und Oktober wieder deutlich zugenommen und den höchsten Wert seit Dezember 2022 erreicht, hieß es.
Auf den Plätzen drei bis fünf der größten Sorgen der Deutschen folgten im Oktober die Angst vor Armut und sozialer Gerechtigkeit (35 Prozent), vorm Klimawandel (28 Prozent) sowie vor Kriminalität und Gewalt (21 Prozent).
Die Befragung fand zwischen dem 22. September und dem 6. Oktober und damit vor dem Hamas-Angriff auf Israel statt. Bei der Online-Umfrage wurden 20.570 Personen aus 29 Ländern über das Ipsos Online Panel-System interviewt.