Umfrage: Große Mehrheit für grundlegende Reform des Gesundheitswesens

Am wichtigsten ist den Befragten laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung eine Arztpraxis vor Ort. Auf etwas Anderes könnten sie verzichten.

Am wichtigsten ist den Befragten eine Praxis vor Ort
Am wichtigsten ist den Befragten eine Praxis vor OrtImago / McPhoto

Neun von zehn Deutschen halten laut einer Umfrage grundlegende Reformen im Gesundheitswesen für nötig. Mehr als jeder zweite Befragte (55 Prozent) habe den Eindruck, dass sich die gesundheitliche Versorgung in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert hat, erklärte die Bertelsmann-Stiftung bei der Publikation der Untersuchung in Gütersloh. Ohne Reformmaßnahmen würde sich die Gesundheitsversorgung künftig verschlechtern, befürchten demnach 77 Prozent der Bürgerinnen und Bürger.

Fast 90 Prozent der befragten Menschen wollen laut Bertelsmann-Stiftung, dass die Politik mehr Geld in die Gesundheitsversorgung investiert. Unter elf genannten Politikbereichen würden nur Bildung und Alterssicherung als noch wichtiger angesehen.

Aufgeschlossen für neue Konzepte

Konzepten für moderne Versorgungsstrukturen stehe die Bevölkerung aufgeschlossen gegenüber, hieß es weiter. Zwar spreche sich eine deutliche Mehrheit von 89 Prozent für den Erhalt kleinerer Krankenhäuser auf dem Land aus. Andererseits sagten demnach zufolge 69 Prozent, am allerwichtigsten seien genügend Arztpraxen vor Ort und ein nahegelegenes Krankenhaus sei „nicht zwingend nötig“. Wenn die Behandlungskapazität steige, seien vier Fünftel der Menschen mit der Zusammenlegung von zwei kleinen Krankenhäusern zu einer großen Klinik einverstanden.

Die repräsentative Studie erstellte den Angaben zufolge das Forsa-Institut im Auftrag der Initiative „Health Transformation Hub“ der Bertelsmann-Stiftung. Im April dieses Jahres wurden rund 1.500 Personen ab 18 Jahren auf Basis einer Zufallsstichprobe computergestützt telefonisch befragt.