Umfrage: Eltern fordern mehr Mittel gegen Kinderarmut
Tut die Bundesregierung genug gegen Kinderarmut? Laut einer Umfrage glauben knapp drei Viertel der Eltern, dass sich die finanzielle Situation für Familien in den nächsten Jahren verschlechtern wird.
Die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen gegen Kinderarmut gehen einer Umfrage zufolge einer Mehrheit der Eltern nicht weit genug. Die geplante Erhöhung des Kindergeldes und des Kindersofortzuschlags sei für 84 Prozent der Befragten nicht ausreichend, heißt es in der von „Save the Children“ in Berlin veröffentlichen Forsa-Umfrage. Beide Leistungen sollen ab 2025 um jeweils fünf Euro im Monat steigen.
Laut der im Auftrag der Hilfsorganisation erstellten Studie zum Thema Kinderarmut in Deutschland fordern nahezu alle (93 Prozent) der befragten Eltern von Schulkindern mehr Investitionen in Bildung. Bessere Informationen und einfachere Möglichkeiten, Sozialleistungen zu beantragen, halten mehr als die Hälfte (58 Prozent) für sinnvoll.
„Save the Children“ fordert eine einfach zugängliche Kindergrundsicherung
Knapp drei Viertel (73 Prozent) der Befragten gehen davon aus, dass sich die finanzielle Situation für Familien in den nächsten Jahren verschlechtern wird. 13 Prozent gaben an, nicht genug Geld zu haben, um ihren Kindern abwechslungsreiche Freizeitangebote zu ermöglichen. Unter Alleinerziehenden stieg der Anteil auf 29 Prozent und bei Familien mit einem Einkommen von unter 3.000 Euro netto im Monat auf 37 Prozent.
„Save the Children“ forderte vor diesem Hintergrund eine einfach zugängliche Kindergrundsicherung und eine Neuberechnung des Existenzminimums von Kindern, das soziale Teilhabe ermöglicht. Nötig seien auch mehr Investitionen in soziale Infrastruktur und Bildung.
Das Forsa-Institut befragte im August für die Studie 1.000 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Eltern von Schulkindern im Alter zwischen 6 und 17 Jahren.