Umfrage: Breite Mehrheit befürwortet Organspende-Register

Die meisten Menschen in Deutschland sehen das geplante Internet-Register für Organspenden offenbar positiv. 71 Prozent befürworten das Portal, 16 Prozent lehnen es ab: Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor, über die die „Bild“-Zeitung (Samstag) berichtet. Die Hälfte der Befragten gab an, bereits eine Entscheidung über eine Organspende getroffen zu haben.

Ab dem 18. März soll das digitale Register seine Arbeit aufnehmen. Konkret soll es dann möglich sein, von zu Hause aus unter der Internetadresse www.organspende-register.de seine Haltung in dem Register zu dokumentieren. Voraussetzung ist allerdings, dass man über einen Personalausweis mit Online-Funktion und PIN (eID) verfügt.

Das Verfahren soll einfach, freiwillig und kostenlos sein. Wie der Organspendeausweis, die Patientenverfügung oder die elektronische Patientenakte soll das beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angesiedelte digitale Organspenderegister die Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende dokumentieren. Möglich ist das für Personen ab dem vollendeten 16. Lebensjahr. Eine einmal hinterlegte Entscheidung kann jederzeit geändert und widerrufen werden.

Hintergrund ist, dass Deutschland im internationalen Vergleich seit Jahren im unteren Tabellendrittel bei der Zahl der Organspenden liegt. 2023 gab es laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation 965 Menschen, die nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe spendeten. Zugleich warten aber mehr als 8.000 schwerstkranke Patienten auf ein Spenderorgan.

Viele Kliniken machen die Erfahrung, dass Menschen, die als Organspender in Frage kommen, keine Festlegungen über ein Ja oder Nein zu einer Spende getroffen haben. Auch viele Angehörige fühlen sich in einem solchen Fall überfordert und entscheiden sich deshalb gegen eine Transplantation. Ein digitales Spendenregister soll helfen, dass möglichst viele Bundesbürger ihre Haltung zur Organspende klar dokumentieren und damit auch Entscheidungswege verkürzen.