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Umfrage: Bestattungen im Wald so beliebt wie auf dem Friedhof

Stirbt das klassische Grab aus? Immer mehr Menschen wünschen sich alternative Bestattungsarten – ob im Meer, im Fluss oder im eigenen Garten. Eine Umfrage zeigt, was nach dem eigenen Tod gewünscht wird.

Nur noch ein Viertel der Menschen will in einem traditionellen Grab auf dem Friedhof bestattet werden. Vor zwölf Jahren sagte noch etwa die Hälfte, dass sie ein klassisches Sarg- oder Urnengrab möchte. Insbesondere der Wunsch nach einer Beisetzung im Sarg (11 Prozent) werde immer mehr zum Randphänomen, teilte die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas am Donnerstag in Königswinter mit.

Laut der von Aeternitas in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage bevorzugt dagegen knapp ein Viertel der Befragten einen Bestattungswald. Am zweitbeliebtesten ist die pflegefreie Beisetzung auf einem Friedhof. Knapp ein Viertel der Befragten plädiert für eine hierzulande in der Regel nicht erlaubte Variante: die Verstreuung der Asche in der freien Natur (14 Prozent) oder die Aufbewahrung oder Beisetzung der Asche zu Hause oder im Garten (10 Prozent). Eine Seebestattung favorisieren 5 Prozent.

Urnenbeisetzungen sind in Deutschland in Nord- und Ostsee erlaubt, aber in Flüssen – anders als in manchen Nachbarländern – verboten. Laut der Umfrage hat die Mehrheit der Befragten keine Vorbehalte gegen Flussbestattungen: So sind 57 Prozent dafür, die Beisetzung von wasserlöslichen Urnen in ausgewählten größeren Flüssen zu erlauben, 30 Prozent sind dagegen.

Aeternitas sieht Reformbedarf im Bestattungsrecht und fordert eine Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen. In Rheinland-Pfalz läuft derzeit ein Gesetzgebungsprozess, wonach unter anderem Beerdigungen in bestimmten Flüssen möglich wären und die Asche auch zu Hause aufbewahrt werden könnte. Die Landesregierung aus SPD, Grünen und FDP will eine deutliche Liberalisierung des Bestattungsrechts.

Forsa hat für die Umfrage im Juni im Rahmen einer repräsentativen Zufallsauswahl 1.002 Menschen ab 18 Jahren befragt. Angaben aus früheren Jahren stammen ebenso aus von Aeternitas beauftragten repräsentativen Befragungen.