Silberlocke oder junger Hüpfer? Das Alter sollte grundsätzlich im Umgang miteinander keine Rolle spielen. Tatsächlich fühlen sich aber Menschen deshalb diskriminiert – und das schon, wenn sie die 40 überschritten haben.
Jede dreizehnte Person zwischen 43 und 90 Jahren fühlt sich laut Umfrage aufgrund des Alters diskriminiert. Das entspricht 7,7 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte, wie aus einer jetzt veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Zentrums für Altersfragen hervorgeht.
Besonders häufig fühlen sich Menschen demnach bei der medizinischen Versorgung (3,7 Prozent) und bei der Arbeit oder Arbeitssuche (3,6 Prozent) benachteiligt, gefolgt vom Alltag (3 Prozent) und Geldangelegenheiten (2,3 Prozent); seltener wurden Behördengänge (1,5 Prozent) genannt.
Zudem fühlen sich laut Angaben einkommensarme Menschen deutlich häufiger diskriminiert als Menschen mit höheren Einkommen; dies betrifft sowohl die Arbeit/Arbeitssuche als auch die medizinische Versorgung und den Alltag. Gleiches gilt demnach für Menschen mit gesundheitlicher Einschränkung.
Svenja Spuling, Erstautorin der Studie, erklärte, die Aufmerksamkeit für negative Altersbilder und altersdiskriminierendes Verhalten sei gesamtgesellschaftlich vergleichsweise gering ausgeprägt. “Eine ungerechtfertigte Benachteiligung aufgrund des eigenen Lebensalters wird vielleicht nicht als Diskriminierung wahrgenommen und somit in unserer Studie auch nicht genannt”, sagte Spuling. “Es ist also zu vermuten, dass wir mit 7,7 Prozent das Problem eher noch unterschätzen.”
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte ab 40 Jahren. Dafür werden seit rund drei Jahrzehnten Menschen auf ihrem Weg ins höhere und hohe Alter regelmäßig befragt.