Artikel teilen:

Umfrage: 28 Prozent wollen sich zu Festtagen neue Kleidung kaufen

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert ein Gesetz zur Eindämmung von sogenannter Fast Fashion. Zu viel Kleidung werde zu schnell produziert, sodass ein Großteil davon ungenutzt bleibe, kritisierte Moritz Jäger-Roschko, Greenpeace-Experte für Kreislaufwirtschaft, am Donnerstag laut Mitteilung aus Hamburg. Die Dynamik der Modeindustrie zeigt sich laut Greenpeace besonders in der Vorweihnachtszeit.

Laut einer von Greenpeace beim Marktforschungsinstitut Nuggets in Auftrag gegebenen, repräsentativen Online-Umfrage haben 43 Prozent der Befragten schon einmal ein Outfit speziell für Weihnachten, Silvester oder Firmenfeiern gekauft. Bei Menschen unter 30 Jahren seien es 49 Prozent. Für die diesjährigen Feiertage planen 28 Prozent der Befragten, sich neue Kleidung zuzulegen.

Jäger-Roschko: „Wer sich für die Feiertage schick machen will, muss nichts neu kaufen. Es gibt viele tolle und oft auch günstigere Alternativen wie Second Hand oder Tauschbörsen.“ Damit Second Hand und Tauschen selbstverständlich werden, brauche es auch in Deutschland ein Anti-Fast-Fashion-Gesetz, das eine Sonderabgabe auf Fast-Fashion-Produkte beinhalte, die textile Kreislaufwirtschaft fördere und Werbung für Fast-Fashion verbiete, auch auf Social Media.

Die Umfrage zeigt weiter, dass in deutschen Kleiderschränken etwa fünf Milliarden Kleidungsstücke hängen, von denen rund zwei Milliarden Teile nur selten oder gar nicht genutzt werden. Besonders auffällig sei, dass zunehmend mehr Kleidungsstücke bereits nach weniger als einem Jahr aussortiert würden, erklärte Greenpeace. Aktuell betreffe das etwa 11 Prozent der Hosen, Kleider und Röcke – 2015 seien es nur 6 Prozent (Hosen) beziehungsweise 5 Prozent (Kleider und Röcke) gewesen. Auch würden 8 Prozent der Jacken und Mäntel nach einem Jahr aussortiert – zehn Jahre zuvor seien es 2 Prozent gewesen.