Ulmer Münster: Schon im September kommt neue Fensterkunst

Am Ulmer Münster werden die letzten Spuren von Krieg und Zerstörung beseitigt. Bereits im September soll deshalb Dekan Torsten Krannich zufolge ein neues Fenster in das nördliche Seitenschiff der größten protestantischen Kirche in Deutschland eingebaut werden. Das Gerüst dafür steht schon. Die Gestaltung des Fensters stammt wiederum von dem Glaskünstler Thomas Kuzio aus Mecklenburg. Erst im Februar war das Kuzio-Fenster „Pfingsten“ eingeweiht worden.

Das neue Fenster zum Thema „Gnade“ wird die einfarbige Notverglasung eines 1944 durch Bomben vernichteten Fensters ersetzen. Dieses neue Fenster ist das sechste von Kuzio entworfene Glaskunstwerk im nördlichen Seitenschiff des Münsters, hergestellt wird es wiederum von den Werkstätten der Glasmalerei Peters in Paderborn.

Die evangelische Münstergemeinde hatte bereits in den 1950-er Jahren begonnen, die vom Krieg zerstörten Kirchenfenster durch zeitgenössische Kunst zu ersetzen. 2018 hatte Glaskünstler Kuzio das Projekt an der Südseite mit seinem „Friedensfenster“ abgeschlossen. Der neue Zyklus an der Nordseite, der insgesamt acht Fenster umfassen wird, geht wesentlich auf eine Initiative des damaligen Dekans Ernst-Wilhelm Gohl zurück, dem jetzigen württembergischen Landesbischof.

Finanziert wurden die neuen Fenster, die fast 15 Meter hoch sind, durch Spenden von Ulmer Bürgern. Die letzten beiden Fenster haben jeweils rund 400.000 Euro gekostet. (0471/02.03.2024)