Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und die Universität zu Lübeck beteiligen sich an einem Programm der Europäischen Union (EU) zur besseren Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Im Rahmen des EU-Forschungsprojekts soll mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) ein Vorhersagemodell für das individuelle Krebs-Erkrankungsrisiko entwickelt werden, teilte das UKSH am Freitag mit. „Bauchspeicheldrüsenkrebs wird häufig erst entdeckt, wenn es für eine erfolgreiche Behandlung zu spät ist. Unsere Forschung soll helfen, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen und die Erkrankung gezielter zu behandeln“, sagte Timo Gemoll, kommissarischer Leiter an der Klinik für Chirurgie.
In einem ersten Schritt würden die Forschenden Blutproben von rund 3.000 Patientinnen und Patienten mit Bauchspeicheldrüsenerkrankungen und gesunden Kontrollpersonen sammeln. In der zweiten Projektphase entstehe aus diesen Daten ein KI-gestütztes Vorhersagemodell. Dieses nutze Methoden des maschinellen Lernens und werde dezentral anhand von Gesundheitsdaten aus verschiedenen Ländern trainiert.
Das Projekt ist Teil von UNCAN-Connect („Dezentrales Kooperationsnetzwerk zur Förderung der Krebsforschung und Innovation“) und wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon Europe“ der EU gefördert. UNCAN-Connect läuft von September 2025 bis August 2030 und verfügt über ein Gesamtbudget von rund 30 Millionen Euro. Beteiligt sind 53 Organisationen aus 19 Ländern. Das Bauchspeicheldrüsen-Früherkennungsprojekt wird aus diesen Mitteln mit 950.000 Euro gefördert.