Uffizien erinnern an Mafia-Attentat in Florenz 1993

Menschen zu ermorden, ist eine perfide Strategie, um einen Staat unter Druck zu setzen. Anschläge auf Kulturgüter können eine Nation ebenfalls empfindlich treffen. Die Uffizien in Florenz erinnern an eine solche Tat.

Das Kunstmuseum Uffizien in Florenz erinnert an das Bombenattentat vor 31 Jahren, bei dem fünf Menschen getötet, die Galerie und viele ihrer Kunstwerke beschädigt wurden. Die Ausstellung “Georgofili-Massaker: Die Uffizien vergessen nicht” zeigt bis 28. Juli unter anderem zwei Gemälde des Barockmalers Bartolomeo Manfredi (1582-1622). Die Bilder wurden bei dem Mafia-Anschlag zerstört, ihre verbliebenen Fragmente wieder zusammengesetzt. Im Rahmen der Schau hängen sie nun neben Kopien der Meisterwerke.

Verbunden mit der Ausstellung ist ein Schulprojekt, bei dem Experten aus Justiz und Kunst junge Menschen über das bis heute nicht komplett aufgeklärte Verbrechen informieren. Zudem sind Videos mit historischen Zeugenaussagen der Feuerwehrleute und Museumsmitarbeiter zu sehen.

Beim “Massaker von Georgofili” explodierte in der Nacht zum 27. Mai 1993 eine Autobombe vor dem Torre dei Pulci in Florenz, dem Sitz der Accademia dei Georgofili. Dabei wurden das Hausmeisterpaar und ihre beiden Töchter sowie ein Student getötet und weitere 48 Personen verletzt. In den Uffizien wurden drei Gemälde zerstört, viele weitere Werke beschädigt.

Die sizilianische Mafia “Cosa Nostra” führte Anfang der 90er Jahre einen Kampf gegen all jene, die sich gegen sie wandten; besonders den Staat. Sie tötete Richter, Politiker, Polizisten und Priester, nahm dann auch das Kulturerbe des Landes ins Visier. Auf das Attentat in Florenz folgten der Anschlag in der Via Palestro in Mailand mit fünf Toten und erheblichen Schäden am Pavillon für zeitgenössische Kunst sowie die Bombenanschläge auf die Lateranbasilika und die Kirche San Giorgio al Velabro in Rom mit mehreren Verletzten und Gebäudeschäden.