Überschwemmungen in Afrika – Hunderttausende auf der Flucht
Die Angst vor neuen Regenfällen in West- und Zentralafrika bleibt groß. In diesem Jahr sind bereits mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen. Die Schäden sind enorm.
Nach anhaltenden Regenfällen haben Hunderttausende Menschen in Westafrika ihre Häuser verlassen. Allein in der Stadt Maiduguri, Regionalhauptstadt des Bundesstaates Borno im Nordosten Nigerias, sind mehr als 200.000 Bewohner betroffen, berichtete die Zeitung “Daily Trust” am Mittwoch. Die Nothilfe-Behörde Nema bestätigte die Zahl. Wie viele Menschen vermisst werden, ist nicht bekannt. Dort war zuvor der rund zehn Kilometer entfernt liegende Alau-Staudamm gebrochen.
Von den Überschwemmungen betroffen ist auch der Zoo Sanda Kyarimi Park, berichtete der Sender Channels TV. Nach Informationen des Direktors Ali Abatcha kamen 80 Prozent der Tiere ums Leben. Andere Wildtiere seien sprichwörtlich in die Stadtviertel gespült worden, darunter auch Krokodile und Schlangen.
Hilfsorganisationen sowie die Vereinten Nationen hatten in den vergangenen Tagen mehrfach auf die Folgen der starken Regenfälle in der Region aufmerksam gemacht. Nach Informationen der Internationalen Organisation für Migration sind aktuell zwölf Länder in West- und Zentralafrika betroffen und dort mehr als 2,9 Millionen Menschen. Bisher wurden mehr als 900 Todesopfer sowie 700 Verletzte gezählt. Gut 300.000 Gebäude wurden beschädigt.
Die Hilfsorganisation Save the Children warnte vergangene Woche davor, dass die Überschwemmungen den Beginn des neuen Schuljahres in mehreren Regionen möglicherweise verzögerten. Schulgebäude würden nun zu Notunterkünften.
Auch haben die Regenfälle Auswirkungen auf die Ernährungssituation. Nach Informationen von Nema wurden bis Anfang September gut 115.000 Hektar Farmland in Nigeria überflutet. Im Tschad sind es laut Welterernährungsprogramm bisher 265.000 Hektar.