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Überraschender Wechsel beim Schreiben der Torarolle

Das öffentliche Schreiben einer Torarolle in Dresden wird künftig von einer Frau übernommen: Liora Mendez wird dafür an ausgewählten Tagen im gläsernen Projekt-Pavillon Platz nehmen. Wie das Stadtmuseum Dresden als Projektpartner am Donnerstag mitteilte, befindet sie sich in der Ausbildung zur Tora-Schreiberin. Der bisherige Schreiber, Joshua Dias, werde Dresden verlassen und sich neuen beruflichen Aufgaben zuwenden.

Bis Ende Oktober 2026 sollen bei dem Projekt „Die ewige Schrift“ die fünf Bücher Mose handschriftlich auf Pergament gebracht werden. Die entstehende Torarolle in hebräischer Schrift ist für die Jüdische Kultusgemeinde Dresden bestimmt. Der bisherige Schreiber Dias wird den Angaben zufolge künftig am Seminar für Judaistik der Goethe-Universität Frankfurt am Main tätig sein. Er hatte am ersten Buch der Tora, Genesis, gearbeitet.

In der liberalen jüdischen Tradition könnten auch Frauen als Schreiberinnen eingesetzt werden. Eigens für das öffentliche Fertigen der Tora wurde vor dem Stadtmuseum ein gläserner Pavillon errichtet. Die Tora gilt als die heilige Schrift der Jüdinnen und Juden und ist Teil der hebräischen Bibel.