Überfällig

KoKoRu – das ist nicht etwa der Titel eines neuen Films von Til Schweiger. Sondern steht für „Konfessionell-Kooperativer Religionsunterricht“. Bedeutet: Gemeinsamer christlicher Religionsunterricht statt getrennt in evangelisch und katholisch.
Entfaltet wurde diese Idee schon 1994. In der Denkschrift „Identität und Verständigung“. Von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Und wurde – strikt abgelehnt. Von den katholischen deutschen Bischöfen im Jahr darauf. Dabei ist es zwar nicht geblieben. Noch ist KoKoRu aber ein Exot im Fächerkanon. Auch in NRW.
Hier ist die Lippische Landes­kirche zusammen mit dem Erzbistum Paderborn später Vorreiter. Modelle gibt es hier seit 2005. Bald über Grundschulen hinaus auch an weiterführenden, wie die Syn­ode jetzt beschloss (Seite 7). Ebenso in der KoKoRu-Pilotphase sind die große westfälische Schwesterkirche und das Bistum Münster – seit 2013.
Es schleppt sich. Obwohl beide Großkirchen wissen, dass der Rückhalt für das Werte-Fach in traditioneller Form schwindet. Eine grundlegende Reformation ist überfällig.