Fast 2.400 Straftaten gegen Schutzsuchende und Flüchtlingsheime

Gewalt gegen Flüchtlinge scheint auf dem Vormarsch. Das zumindest legen neue Zahlen aus dem Bundesinnenministerium nahe. Die sind fast doppelt so hoch wie im Vorjahr.

Die Polizei hat im vergangenen Jahr 2.378 politisch motivierte Angriffe auf Flüchtlinge verzeichnet. Das entspricht annähernd einer Verdoppelung im Vergleich zum Jahr 2022, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) unter Berufung auf Zahlen aus dem Bundesinnenministerium meldet, die die Linken-Politikerin Clara Bünger erfragt hatte. Weiter hieß es, dass bei den Straftaten 219 Menschen verletzt worden seien.

Laut Innenministerium registrierten die Sicherheitsbehörden 2023 außerdem 180 Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte – der höchste Wert seit 2017. Im Jahr 2022 lag die Zahl dieser Delikte bei 70.

Clara Bünger bezeichnete den Anstieg der Straftaten als nicht überraschend. Vor dem Hintergrund der verschärften EU-Asylpolitik, den härteren Abschieberegeln der Bundesregierung und dem Erfolg der AfD sagte Bünger: „Es ist kein Wunder, dass Rassisten sich in einer solchen gesellschaftlichen Lage bestärkt fühlen, die allgegenwärtigen Ressentiments in die Tat umzusetzen und Geflüchtete anzugreifen.“