Traditioneller Epiphanias-Empfang wird in den Sommer verschoben

Es war zu erwarten: Wegen der Omicron-Welle hat die Landeskirche Hannovers ihren Empfang am 6. Januar abgesagt. Doch ein Nachholtermin steht bereits fest.

So war es 2020 (v.l.): Abt Horst Hirschler, Landesbischof Ralf Meister und Ministerpräsident Stephan Weil im Gespräch
So war es 2020 (v.l.): Abt Horst Hirschler, Landesbischof Ralf Meister und Ministerpräsident Stephan Weil im GesprächJens Schulze / epd

Loccum/Kr. Nienburg. Aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen verschiebt die hannoversche Landeskirche ihren traditionellen Epiphanias-Empfang zu Beginn des neuen Jahres in den Sommer. Der nächste Empfang werde nicht wie sonst am 6. Januar stattfinden, sondern am 14. Juni 2022, teilt ein Sprecher der evangelischen Landeskirche mit. Wegen Corona war der Neujahrsempfang im Kloster Loccum im vergangenen Jahr zum ersten Mal in seiner 70-jährigen Geschichte ganz abgesagt worden. Auch die Verlegung in den Sommer ist eine Premiere.

„Wir haben entschieden, gemeinsam und solidarisch mit allen, die in den kommenden Wochen wieder Einschränkungen auf sich nehmen, auf diese Zusammenkunft zu verzichten“, sagt Landesbischof Ralf Meister, der zugleich Abt des Klosters Loccum ist. „Ich bedaure sehr, dass wir nicht gemeinsam in das neue Jahr gehen und so früh ein öffentliches Hoffnungszeichen setzen können.“

Serviert wird Butterkuchen

Die Veranstaltung gehört in Niedersachsen seit vielen Jahrzehnten zu den zentralen Empfängen und damit zu den ersten Möglichkeiten einer persönlichen Begegnung von Vertretern aus Kirche, Politik und Wirtschaft im neuen Jahr. Eingeladen sind in der Regel bis zu 140 Gäste. Sie kommen im Refektorium zusammen, dem historischen Speisesaal der Mönche. Auf dem Programm stehen Reden des Ministerpräsidenten und des Bischofs. Serviert wird Loccumer Butterkuchen.

Zu Ehren Hanns Liljes

Seit 1950 treffen sich die Spitzen der niedersächsischen Landesregierung und der hannoverschen Landeskirche dort zu einem Neujahrsempfang. Begründet wurde er 1950 durch den früheren hannoverschen Landesbischof Hanns Lilje, der zugleich Abt des Klosters war. Zunächst fand der Empfang am 27. Dezember statt. Nach Liljes Tod am 6. Januar 1977 wurde die Veranstaltung zu seinem Gedenken auf ihr heutiges Datum verlegt und umbenannt.

Vier Jahre lang ist im Kloster Loccum gebaut worden
Vier Jahre lang ist im Kloster Loccum gebaut wordenJens Schulze / epd

Der Epiphanias-Tag am 6. Januar auch „Heilige Drei Könige“ genannt, erinnert an den Besuch der Weisen aus dem Morgenland bei Jesus an der Krippe und kennzeichnet damit das Erscheinen Gottes in der Welt. Seit 1950 bis zur Corona-Pandemie fand er ohne Unterbrechung statt.

Das Kloster Loccum bei Nienburg ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster, das 1163 gegründet wurde und 1593 der Reformation beitrat. Seit über 200 Jahren werden dort künftige Pastoren ausgebildet. Nach einer grundlegenden Renovierung der Klostergebäude für insgesamt 35,8 Millionen Euro kehrte das Predigerseminar erst vor wenigen Wochen in seine angestammten Räume zurück. (epd)