Trauer um Claus Pleymann: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Verstorbenen als einen „der bedeutendsten Regisseure und Intendanten“ des Landes gewürdigt. Er habe tiefe Spuren hinterlassen und sich mit seinen Inszenierungen unvergesslich gemacht, heißt es in einem am Donnerstagmorgen veröffentlichten Kondolenzschreiben Steinmeiers. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) nannte Peymann einen „Titan des Theaters“. Er sei „ein Meister der Zumutung und Erneuerung“ gewesen.
Der Tod des Regisseurs und Intendanten war am Mittwoch zuvor bekannt geworden. Er starb mit 88 Jahren. Peymann war Intendant des Berliner Ensembles von 1999 bis 2017, zuvor seit 1986 Direktor des Wiener Burgtheaters. Dorthin war er aus Bochum gewechselt, wo er von 1979 an Intendant am Schauspielhaus war. In seinen letzten Lebensjahren inszenierte Peymann als freier Regisseur, soweit es seine Gesundheit zuließ, Stücke an verschiedenen Theaterbühnen.
Steinmeier schrieb, die Arbeit Peymanns sei immer getragen gewesen von der Überzeugung, „dass Kunst das politische und gesellschaftliche Klima in einem Land zum Besseren verändern kann“: „Die Widersprüche menschlichen Handelns und die Katastrophen, die aus kleinen und großen Lebens- und Weltentwürfen entstehen – all das hat er zusammen mit vielen wunderbaren Schauspielern auf die Bühne gebracht.“
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) schrieb im Netzwerk X, Peymann bleibe „als unbeugsamer Streiter für die Freiheit der Kunst in Erinnerung“. Er habe die Bühne stets auch als „Kampfschauplatz“ verstanden. Sein Widerspruchsgeist bleibe Vermächtnis.
Oliver Reese, Nachfolger Peymanns als Intendant am Berliner Ensemble, nannte Peymann einen „außergewöhnlichen Künstler und bedeutenden Theatermann, dessen Einfluss auf das deutsche Theater unvergessen bleibt“. Er sei dabei als Persönlichkeit immer herausfordernd und unbequem geblieben, er habe die Provokation nicht gescheut. Das Berliner Ensemble habe er als Intendant nach schwierigen Jahren zu neuen Erfolgen geführt.