Tierschutzbund: Illegaler Handel mit Tieren dauert an
Der illegale Handel mit Heimtieren ist auch im vergangenen Jahr in Deutschland auf einem hohen Niveau geblieben. Betroffen waren mindestens rund 730 Tiere, darunter überwiegend Hunde, wie der Deutsche Tierschutzbund in Bonn am Dienstag mit Verweis auf eine aktuelle Auswertung mitteilte. Zudem sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Rund in 220 wurden laut Tierschutzbund aufgedeckt.
Mit einem Blick auf die Zahlen der vergangenen zehn Jahre habe man knapp 21.000 geschmuggelte Tiere registriert, hieß es weiter. Die Folgen des illegalen Tierhandels, der oft über das Internet abgewickelt werde, schulterten vor allem die Tierheime.
„Rein rechnerisch wurde in den vergangenen zehn Jahren etwa jeden dritten Tag ein Fall von illegalem Tierhandel in Deutschland aufgedeckt“, sagte die Fachreferentin für Heimtiere beim Tierschutzbund, Romy Zeller. Betroffen seien vor allem Hunde- und Katzenwelpen, die viel zu früh von ihrer Mutter getrennt würden.
Unter den rund 730 illegal transportierten Tieren befanden sich im letzten Jahr den Angaben zufolge alleine knapp 630 Hunde, darunter vor allem Rassehunde. Anders als vor einigen Jahren wurden vermehrt Einzeltiere geschmuggelt und als Privatverkäufe getarnt. Wie bereits im Jahr zuvor wurden die meisten Fälle in Bayern, Berlin und Sachsen entdeckt. Die Tiere stammten in erster Linie aus osteuropäischen Ländern.
Für die Betreuung und Versorgung der beschlagnahmten Tiere müssten die örtlichen Tierheime aufkommen. Dabei entstünden den Heimen hohe Kosten, die die Behörden in vielen Fällen nicht kostendeckend erstatteten. Um die Tierheime zu entlasten und das Tierleid einzudämmen, seien Nachbesserungen im Tierschutzgesetz notwendig, erklärte der Verband.
Der Tierschutzbund forderte länderübergreifende Maßnahmen, um den illegalen Welpenhandel effektiv einzudämmen. „Es braucht ein Verbot, mindestens aber eine gesetzliche Regulierung des Onlinehandels mit Tieren“, betonte Zeller. Zudem wären eine Verpflichtung zur Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen sowie vermehrte Kontrollen und härtere Strafen für die illegalen Händler notwendig.