In Thüringen hat der Anteil der Menschen mit psychisch bedingten Schlafstörungen deutlich zugenommen. Seit 2004 sei die Zahl der Diagnosen pro 1.000 Versicherte von neun auf 16 Fälle angestiegen, teilte die KKH Kaufmännische Krankenkasse unter Bezug auf die Auswertung ihrer Versichertendaten am Dienstag in Hannover mit. Im Zehnjahresvergleich entspreche dies einem Anstieg um rund 75 Prozent.
Hochgerechnet waren laut des Krankenversicherers im Jahr 2024 etwa 34.400 Thüringerinnen und Thüringer von psychischen Schlafstörungen betroffen gewesen. Bundesweit habe Sachsen mit einem Plus von 128 Prozent zwischen 2014 und 2024 den größten Zuwachs verzeichnet, das Saarland mit vier Prozent den geringsten.
Die meisten Betroffenen leben der Auswertung zufolge mit 23 pro 1000 Menschen ebenfalls in Sachsen, die wenigsten in Niedersachsen und Bremen (je 13 pro 1.000). Deutschlandweit lag der Anstieg bei 73,5 Prozent, die Diagnoserate bei 18 pro 1.000 Versicherten.
Nicht organisch bedingte Schlafstörungen umfassen Einschlaf- und Durchschlafprobleme sowie Alb- und Angstträume. Häufige Ursachen seien Konflikte oder Überforderung im Beruf und Privatleben, traumatische Erlebnisse oder anhaltende Krisen. Wer über mindestens drei Monate grübelnd im Bett liege, nicht ein- oder durchschlafen könne, zähle zu den Betroffenen. Auf Dauer können Schlafstörungen das Risiko für Depressionen, Angststörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Gleichzeitig könnten psychische Erkrankungen selbst Schlafprobleme verursachen.