Die Landesregierung hat Beauftragte für das jüdische Leben in Thüringen, für Gleichstellung sowie für Migration und Integration ernannt. Alle drei Personen seien ausgewiesene Experten auf ihren Gebieten und gehörten zu den Gesichtern, die Thüringen in zentralen gesellschaftlichen Fragen stärker machen werden, zeigte sich Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Erfurt überzeugt.
Zum Beauftragten für das jüdische Leben in Thüringen wurde der Erfurter Michael Panse ernannt. Der Verwaltungsbetriebswirt und Landesbedienstete war von 1999 bis 2009 CDU-Abgeordneter des Thüringer Landtags und ist seit 2002 Mitglied im Erfurter Stadtrat. Panse ist langjähriges Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, pflegt intensive Kontakte nach Israel und betraute bislang in der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung den Themenkomplex Antisemitismus.
Panse sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), er freue sich auf das Amt, sehe aber auch die Größe der Aufgabe. Der Antisemitismus in Deutschland nehme zu. In Deutschland lebende Jüdinnen und Juden würden mehr und mehr für das Handeln der israelischen Politik unmittelbar verantwortlich gemacht. In seiner Rolle als künftiger Beauftragter für jüdisches Leben in Thüringen sehe er es auch als Aufgabe an, die verschiedenen jüdischen Kulturfestivals im Land zu stärken.
Neue Gleichstellungsbeauftragte im Freistaat wird die 35-jährige Sozial- und Religionswissenschaftlerin Nadja Sthamer (SPD). Ministerpräsident Voigt begründete die Entscheidung des Kabinetts mit der umfassenden sozialpolitischen Expertise der früheren Bundestagsabgeordneten. Sie werde eine schlagkräftige Stimme für die Gleichstellungspolitik in Thüringen sein.
Im Justizministerium übernimmt Dorothea Storch (CDU) die Aufgaben der Beauftragten für Integration, Migration und Flüchtlinge. Als Juristin verfüge die langjährige hauptamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Dornburg-Camburg bei Jena über kommunalpolitische Erfahrung und habe einen praktischen Blick aus kommunaler Perspektive auf Fragen der Migrationspolitik, sagte Voigt.
Alle drei Beauftragte treten den Angaben zufolge ihr Amt am 1. August an. Ihre Amtszeit gilt jeweils bis auf Widerruf.