Thüringen wirbt um vietnamesische Arbeitnehmer

Thüringen intensiviert seine Fachkräftegewinnung und -ausbildung in Vietnam. Am Sonntag startet unter Führung von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erneut eine Delegationsreise mit 80 Vertretern und Vertreterinnen aus Politik und Wirtschaft in Richtung des ostasiatischen Landes, wie die Staatskanzlei am Mittwoch in Erfurt mitteilte. Ein wesentlicher Teil des Reiseprogramms werde von der Frage einer geregelten Migration bestimmt.

Als eines der ersten Länder habe der Freistaat Kontakte in Vietnam aufgebaut, die bereits viele junge Menschen von dort erfolgreich in den deutschen Arbeitsmarkt hätten integrieren können. So sei auch an Programme für einen Spracherwerb in Vietnam mit dem Ziel der Ausbildungs- oder Arbeitsaufnahme in Thüringen gedacht.

Die Delegationsreise unterstreicht laut Ministerpräsident Ramelow die stetig gewachsenen Verbindungen zwischen Thüringen und Vietnam. Nach seinem Vietnam-Besuch im April 2019 freue sich der Regierungschef auf einen erneuten Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der politischen Führung des Landes und auf ein beiderseitiges Bekenntnis zu Internationalität, Offenheit und weltweiter Vernetzung.

Vietnam ist politisch durch den alleinigen Machtanspruch der Kommunistischen Partei geprägt. Einer deutlichen Verbesserung bei wirtschaftlichen und sozialen Rechten stehen seit den 1980-er Jahren starke Beschränkungen der Meinungs-, Presse-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit sowie der Spielräume für kritisches Engagement seitens der Zivilgesellschaft gegenüber.