Theologe fordert mehr Einsatz der Kirche bei Trauer um Tiere
Tierbestattungen sind im Trend. Aber wie soll sich die katholische Kirche demgegenüber verhalten? Ein Münsteraner Theologe findet, dass sie zu wenig macht.
Ein Theologe fordert von der katholischen Kirche mehr seelsorgliches Engagement bei der Trauer um verstorbene Haustiere. Sie nehme ihre Verantwortung gegenüber den trauernden Menschen noch nicht so sehr war, sagte Sebastian Knapp vom Institut für Theologische Zoologie der Uni Münster am Dienstag dem Kölner Internetportal domradio.de. Es wäre eine schöne Sache, wenn sie sich den Betroffenen stärker zuwenden würde.
Hintergrund ist ein gestiegenes Interesse an Tierbestattungen. Nach Informationen des Bundesverbands Deutscher Bestatter gibt es etwa 160 Tierfriedhöfe in Deutschland, auf denen jährlich etwa 10.000 Haustiere beigesetzt werden. In ersten Pilotprojekten ist zudem eine Mensch-Tier-Bestattung möglich. Hier werden Haustier und Besitzer in einem gemeinsamen Grab beigesetzt.
Dafür zeigt Knapp Verständnis. “Es gibt ja viele Menschen, für die ist das Tier quasi der einzige Ansprechpartner oder die einzige Ansprechpartnerin im Leben. Für die kann das ein Zeichen der Verbundenheit sein, so wie andere Familiengräber haben. So werden die Tiere als echte Familienmitglieder aufgewertet.” Dass einzelne Personen in der Kirche bereits seelsorgliche Verantwortung bei Tierbestattungen übernähmen, sehe er als “gewaltige Zeichen”.