Telenotarzt startet in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt erprobt einen sogenannten Telenotarzt. Dieser soll es ermöglichen, notärztliche Leistungen durch einen Notfallsanitäter zu erbringen, ohne dass ein Notarzt zum Einsatzort kommt, teilte das Innenministerium am Dienstag in Magdeburg mit. Seit Dienstag wird der Telenotarzt in den Landkreisen Mansfeld-Südharz und Saalekreis sowie in Halle getestet.

Dieser soll dem nichtärztlichen Rettungspersonal bei Einsätzen zur Seite stehen. Sobald Vitaldaten einem Telenotarzt in einer Leitstelle zur Verfügung gestellt würden, sei der Telenotarzt in vielen Fällen in der Lage, den vor Ort befindlichen Notfallsanitäter zu unterstützen. Damit würde der zusätzliche Einsatz eines Notarztes vor Ort entbehrlich, hieß es. Zudem entfalle die Anfahrtszeit.

Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) rechnet nach eigenem Bekunden mit einer qualitativen Verbesserung des Rettungsdienstes durch den Einsatz des Telenotarztes. Soweit ein Rettungsdiensteinsatz das persönliche ärztliche Handeln vor Ort erfordere, werde auch weiterhin der Notarzt vor Ort zur Verfügung stehen, hieß es.

Das Pilotprojekt ist laut Ministerium für zwei Jahre mit Verlängerungsoption ausgelegt. In den drei Rettungsdienstbereichen versorgen demnach 52 Rettungswagen und zehn Notarzteinsatzfahrzeuge knapp 560.000 Einwohner. Sachsen-Anhalt verankerte den Angaben zufolge Ende 2021 eine Experimentierklausel im Rettungsdienstgesetz. Diese erlaubt zeitlich befristete Ausnahmeregelungen, um innovative Konzepte rechtssicher zu erproben und anschließend auszuwerten.