Tausende Tote im Goldgräbergebiet

Ein Erdrutsch hat Ende vergangener Woche die Region um den Berg Yambali in Papua-Neuguinea verwüstet und nach Berichten von lokalen Medien Tausende Menschen das Leben gekostet. In dem Gebiet seien Rettungsarbeiten schwierig, sagte der Papua-Neuguinea-Experte Arnim Doerfer vom evangelischen Partnerschaftszentrum Mission EineWelt am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Hilfstransporte in die Region seien bereits nach Erdrutschen in der Vergangenheit wegen dort herrschender Stammeskämpfe ausgesetzt worden.

Die Gegend des Unglücks, in der es eine der größten Goldminen der Welt gibt, sei abgelegen, aber verhältnismäßig stark besiedelt, sagte Doerfer. Dort herrsche statt einer staatlichen Infrastruktur „Goldgräberstimmung“. Einwohner hätten noch das traditionelle Landrecht und dürften die reichen Goldvorkommen schürfen.

Der Mission EineWelt-Mitarbeiter hat einige Zweifel an der offiziell genannten Ursache für das Unglück. Es soll durch starke Regenfälle in Kombination mit leichten Erdbeben ausgelöst worden sein. „Die Politik will den Erdrutsch nicht mit der Goldmine in Verbindung bringen und schiebt das auf den Regen“, sagte der Experte, der zweimal im Jahr im Land ist. So viel Wasser sei in der derzeit herrschenden Regenzeit in Neuguinea nicht ungewöhnlich. „Die Natur kann damit umgehen.“

Gemeinden der bayerischen Partnerkirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea (Evangelical Lutheran Church of Papua New Guinea, ELC-PNG), gibt es in dem betroffenen Landstrich nicht, sagte Doerfer. Dort würden Gemeinden der sehr konservativen „Good News Lutheran Church“ der Missouri-Synod liegen. Eine Bitte um Hilfe habe man von dort bis jetzt nicht erhalten. „Wir haben das bei unseren Partnern abgefragt und sind in Wartehaltung.“ Inzwischen hätten sich aber bereits große Hilfsorganisationen zur Unterstützung bereiterklärt.

Am 24. Mai war den Berichten nach am Mount Yambali ein Erdrutsch auf die Gemeinde Tulipana niedergegangen. In dem Ort sollen von 3.000 Einwohnern 2.000 verschüttet worden sein. Auch Straßenarbeiter einer Baustelle, die aus anderen Regionen des Landes kamen, sollen unter den Opfern sein. (00/1632/29.05.2024)