Ostermarsch: Tausende fordern Frieden und Abrüstung

Mehr als 100 Aktionen für Frieden und Abrüstung zählte die Friedensbewegung bei den Ostermärschen bundesweit. Was die Demonstrierenden von der Bundesregierung fordern.

In Nürnberg wollten die Demonstrierenden beim Ostermarschen die Waffen am liebsten zerreißen
In Nürnberg wollten die Demonstrierenden beim Ostermarschen die Waffen am liebsten zerreißenImago / Ardan Fuessmann

Bei den Ostermärschen in Deutschland haben Tausende Menschen für Frieden und Abrüstung demonstriert. Bundesweit fanden mehr als 100 Aktionen der Friedensbewegung statt, wie das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn mitteilte. „Die Ostermärsche haben ein deutliches Signal für Frieden, Diplomatie und Abrüstung Richtung Bundesregierung gesendet“, erklärte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative.

An einer Abschlusskundgebung auf dem Römerberg in Frankfurt am Main nahmen nach Polizeiangaben rund 1.000 Menschen teil. Der Ostermarsch Rhein-Ruhr endete mit einer Kundgebung auf dem Hansaplatz in Dortmund, an der laut Polizei rund 600 Menschen teilnahmen. Nach Angaben der Infostelle Ostermarsch in Frankfurt am Main waren Kundgebungen auch in Hamburg, Dresden, Nürnberg und Mannheim geplant. Am Fliegerhorst in Büchel in der Eifel demonstrierten Friedensaktivisten für atomare Abrüstung.

Deutschland soll auf Deeskalation setzen

Das verbindende Element stellte in diesem Jahr die Forderung an die Bundesregierung dar, sich verstärkt für Verhandlungen und Waffenruhen einzusetzen, um die Kriege in der Ukraine und in Gaza zu stoppen und dem Sterben und Töten ein Ende zu setzen, hieß es vom Netzwerk Friedenskooperative. Die Bundesregierung müsse viel stärker auf diplomatische Lösungen und Deeskalation setzen.

Zugleich forderte das Netzwerk Russland auf, die Kampfhandlungen in der Ukraine umgehend zu beenden. Der „einseitige Fokus auf Waffenlieferungen“ habe aber in den vergangenen zwei Jahren nicht dazu geführt, dass Russland sich verhandlungsbereiter zeigt. Die Ostermarschierer forderten außerdem atomare Abrüstung und kritisierten steigende Rüstungsausgaben.

Ostermärsche haben lange Tradition

Die Ostermärsche der Friedensbewegung haben eine jahrzehntealte Tradition. Die Teilnehmerzahl lag Ende der 60er Jahre sowie im Zuge der Debatte um den sogenannten Nato-„Doppelbeschluss“ und während der Golfkriege bei mehreren hunderttausend. In den vergangenen Jahren beteiligten sich jeweils einige zehntausend Demonstranten an den Aktionen.