Tansania verwehrt EU-Parlamentarieren Zugang zu Massai-Gebiet

Tansania hat einer Delegation des EU-Parlaments den Besuch im Gebiet des Volkes der Massai verweigert.

Tansania hat einer Delegation des EU-Parlaments den Besuch im Gebiet des Volkes der Massai verweigert. Wie die Organisation Survival International (Donnerstag) berichtet, wollte sich die Parlamentariergruppe der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz über Menschenrechtsverstöße gegen die Minderheit informieren.

Laut der Organisation versuchen die tansanischen Behörden, die Massai aus ihren angestammten Gebieten wie dem Serengeti-Nationalpark zu verdrängen, um das Gebiet touristisch zu erschließen; etwa für Großwildjagd und Hotelbauten, aber auch mit der Begründung des Landschaftsschutzes. Nachdem die Regierung den EU-Parlamentariern zunächst die Reiseerlaubnis erteilt habe, sei diese dann zurückgezogen worden, hieß es. Die Delegation sprach laut Bericht von einer unverständlichen Entscheidung.

Laut Survival International haben Menschenrechtsverstöße gegen Massai in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Behörden setzten auch Gewalt und Einschüchterung mit Schusswaffen ein, um die Massai aus ihren Gebieten zu vertreiben. Zudem werde die Ethnie von Gesundheitsdiensten ausgeschlossen. Vorwürfe erhebt Survival International aber auch gegen europäische Organisationen, die in dem betreffenden Gebiet Naturschutzprojekte leiten.

Der Massai und Menschenrechtsanwalt Joseph Oleshangay warf der Regierung vor, ihre Versprechen gegenüber den EU-Abgeordneten zu brechen. Tansanias Führung sei ein repressives Regime, das den Massai ihr Land raube, um Platz für Luxus-Jagdgesellschaften und Hotelinvestitionen zu schaffen. „Sie haben so viel zu verbergen“, so der Anwalt.