Tagung zu Dante in Halle
Unter dem Titel „Gegen Dante“ befasst sich die 99. Jahrestagung der Deutschen Dante-Gesellschaft vom 27. bis 29. Oktober in Halle mit Kritik und Polemik im Werk und in der Rezeption Dantes. Vorträge sollen der Frage nachgehen, wie Zeitgenossen des italienischen Dichters auf dessen Schriften reagiert haben, teilte die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) am Mittwoch mit. Zudem gehe es darum, wie Dante sich selbst und die Politik seiner Zeit bewertet hat und welche Parallelen sich zur Gegenwart ziehen lassen.
Dante Alighieri (1265-1321) gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern Italiens. In seinen Werken thematisiert er politische Konflikte seiner Zeit sowie Fragen der Moral und der Religion. Sein Hauptwerk ist die „Göttliche Komödie“. Darin beschreibt er die Reise durch die drei Reiche des Jenseits: Hölle, Fegefeuer und Paradies.
„In seiner Göttlichen Komödie imaginiert Dante göttliche Urteile, die bestimmen, wer verdammt ist und wer nicht“, sagte der Organisator der Tagung, Robert Fajen vom Institut für Romanistik der MLU. Gleichzeitig stelle er die Verdammten als vielschichtige Menschen dar. Sein Werk schärfe damit den Blick für Ambivalenzen bei der allzu schnellen Verurteilung von Menschen, so Farjen weiter.
Die Deutsche Dante-Gesellschaft wurde 1865 anlässlich von Dantes 600. Geburtstag in Dresden gegründet. Sie ist nach eigenen Angaben die weltweit älteste aller bestehenden internationalen Dante-Vereinigungen.