Tagung diskutiert Umbau von Kirche und Wald

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) beschäftigt sich am Freitag mit dem Umbau von Wald und Kirche. Der sogenannte Impulstag an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität in Halle stehe unter dem Leitsatz „Von toten Borken und leeren Bänken – Umbrüche in Wald und Kirche“, teilte die EKM am Montag in Erfurt mit. Dabei wollen unter anderem Wissenschaftler und Forstexperten darüber diskutieren, wie der klimagerechte Umbau der Wälder Vorbild für Veränderungen in der Kirche sein kann.

Nach den trockenen Jahren sei der mitteldeutsche Wald im Stress, sagte Kirchenrat Thomas Schlegel, der in der EKM unter anderem für Kirchen- und Gemeindeentwicklung zuständig ist: „Im Harz schockieren kahle Hänge und auch in Thüringen haben Dürre und Käfer ganze Fichtenplantagen vernichtet.“

In Gesellschaft, Politik und Forstwirtschaft werde rege diskutiert, wie man reagieren solle, etwa indem man Schadholz aufarbeite oder es bewusst im Wald belasse. Dabei zeigten sich überraschende Parallelen zum Kirchenumbau. Auch dieser müsse langfristig geplant und von Monokultur auf Vielfalt umgestellt werden, sagte Schlegel. Daher wolle man diskutieren, was sich von Wald-Experten für den Kirchenumbau lernen lasse. „Wenn man Themen zusammenbringt, die nicht zusammen gehören, kann etwas ganz Neues entstehen“, meinte der Kirchenrat.

Zu den Referenten gehören unter anderem der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer, der Theologe Michael Domsgen aus Halle, Viktoria Röntgen vom Nationalpark Harz und Samuel Fischer vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig.