Tageszeitungen können Abwärtstrend bei Auflagen begrenzen

Die Tageszeitungen sowie die Fach- und Kundenzeitschriften können ihre Auflagenrückgänge erfolgreich begrenzen. Demgegenüber müssen die Gesamtauflagen der Wochenzeitungen und Publikumszeitschriften im aktuellen Jahresvergleich stärkere Auflagenrückgänge hinnehmen als noch zum Jahresende 2022 gegenüber dem Schlussquartal 2021, wie die Auflagenkontrolle IVW am Dienstag in Berlin mitteilte.

Weiterhin steuerten die E-Paper-Verkäufe in allen von der IVW erfassten Printgattungen mit steigenden Anteilen zu den Gesamtverkäufen der Titel bei, wenn auch im Vergleich zu den Vorjahren mit sinkenden Zuwächsen.

Die verkaufte Auflage der Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen
Sonntagszeitungen lag im September, Oktober, November und Dezember je Erscheinungstag im Schnitt bei insgesamt 11,36 Millionen Stück. Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr (4/2022: 12,27 Millionen verkaufte Exemplare) ist dies ein Auflagenrückgang von 7,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum legten die Gesamtverkäufe der E-Paper-Ausgaben von Tageszeitungen von 2,15 Millionen auf 2,32 Millionen abgesetzte Exemplare zu, das ist ein Plus von 7,65 Prozent. Damit wird inzwischen annähernd jedes fünfte verkaufte Exemplar einer Tageszeitung als E-Paper vertrieben.

Die „Süddeutsche Zeitung“ kommt nach der Quartalsstatistik der IVW von montags bis samstags auf 280.691 Exemplare inklusive E-Paper. Die Verkaufsauflage der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ kam im vierten Quartal 2023 auf 183.921 Exemplare.

Die Wochenzeitungen verzeichnen zum Jahresende 2023 mit 1,63 Millionen im Quartalsdurchschnitt pro Ausgabe verkaufter Exemplare im Vergleich zum Vorjahr ein Auflagenminus von 2,23 Prozent (4/2022: 1,67 Millionen verkaufte Exemplare). Im selben Zeitraum stieg der Absatz von E-Paper-Ausgaben der Wochenzeitungen auf aktuell 0,45 Millionen Exemplare. Das ist ein Plus von 5,65 Prozent gegenüber den 0,43 Millionen verkauften E-Paper-Exemplaren zum Jahresende in 2022.

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ kam auf 604.957 Exemplare, davon 301.340 E-Paper. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ verkaufte von September bis Dezember je Woche 188.469 Exemplare, davon 68.317 E-Paper. „Der Spiegel“ kam im vierten Quartal 2023 auf 684.200 verkaufte Exemplare, davon 295.166 E-Paper-Ausgaben. Der „Stern“ erreichte 309.117 Exemplare je Woche.

Für die Publikumspresse beläuft sich im Schlussquartal 2023 der Rückgang ihrer Gesamtverkäufe
im Vergleich zum Vorjahr auf ein Minus von 9,87 Prozent (4/2023: 46,26 Millionen verkaufte Exemplare gegenüber 51,33 Millionen abgesetzter Stücke in 4/2022).