Landwirtschaftliche Hochleistungsbetriebe, Monokulturen, Artensterben. Tonnenschwere SUV’s in den Städten, Flugreisen an Orte, die der steigende Meeresspiegel demnächst zu überspülen droht, die Fahrt auf dem Kreuzfahrschiff, um sich einen Traum zu erfüllen. Textilberge entsorgter Ladenhüter großer Modeketten, abgeladen in der Atacama-Wüste. Ultra-Fast-Fashion in den Einkaufszentren landauf, landab.
Wäre unser Planet ein menschlicher Patient, längst läge er mit schlechten Prognosen auf der Intensivstation. Regelmäßig kommen dort zwar Ärzte an sein Bett (Klimakonferenzen) und erklären, dass nur ein Umdenken seiner Bewohner ihn noch retten könne. Doch statt ökologischer Wiederbelebungsmaßnahmen und ein entschlossenes Handeln zu fordern, verordnet das Fachpersonal (Politiker) lieber populistische Placebos und belässt es bei Lippenbekenntnissen bei seiner Aussicht auf Heilung.
Klimakrise: Und der Konsum steigt
Verstanden, wie ernst die Lage ist, das haben die Wenigsten. Dieser Eindruck drängt sich zumindest auf. Der weltweite Konsum hat Dimensionen erreicht, die sich jeglicher Plausibilität entziehen. Laut Statistischem Bundesamt besitzt jeder Mensch in Europa durchschnittlich 10.000 Dinge, Tendenz steigend. In den USA sind es sogar drei Mal so viel. Shopping liegt im Trend, und ein Ende ist nicht in Sicht. Und auch sonst benehmen wir uns wie ein rüpelhafter Gast auf dieser Erde, der sich ohne Maß an allem bedient.
Es ist Zeit, umzudenken. Verzicht, Bescheidenheit und Sparsamkeit sind Tugenden, die wieder eingeübt werden müssen. „Unvorstellbar“ mögen die meisten da denken. „Unverzichtbar“ die anderen. Dem massiven Raubbau an unserer Natur muss ein Ende gesetzt werden. Es ist fünf vor zwölf, und jetzt eingeleitete Maßnahmen können eigentlich nur noch das Allerschlimmste abmildern. Die klimageologischen Szenarien kennen wir alle, kartographische Wärmebildaufnahmen mit den Hinweisen von Veränderungen der globalen Temperaturen ebenfalls. Auch die Kalkulation, dass wir derzeit 1,75 Erden verbrauchen. Alles bekannt. Alles egal.
Paulus schreibt im 1. Brief an die Thessalonicher (5,21), als eine Art Arbeitsmodus zu ihrem neuen Glauben: „Prüft alles und behaltet das Gute.“ Das Gute, das könnten Glück und Zufriedenheit sein, Einkehr und Besonnenheit vielleicht. Unser Handeln muss auf den Prüfstand und braucht eine Überholung – unbedingt. Was am Ende bleibt, entscheiden wir gemeinsam und in Verantwortung für kommende Generationen. Dieser Pflicht müssen wir uns alle stellen – auch wenn es ungemütlich ist.
