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Tafeln fordern gerechtere Verteilung von Vermögen

Sie versorgen arme Menschen mit Lebensmitteln: die Tafeln. Kurz vor dem Erntedankfest warnen sie am Samstag mit einem Tafel-Tag vor den Folgen einer sozialen Kluft in Deutschland.

Die Tafeln fordern eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und Vermögen in Deutschland. “Statt armutsbetroffene Gruppen gegeneinander auszuspielen und herabzuwürdigen, brauchen wir dringend eine Politik der Mitmenschlichkeit”, sagte der Vorsitzende des Verbands Tafel Deutschland, Andreas Steppuhn, in Berlin. Löhne, Renten und Sozialleistungen müssten vor Armut schützen. Ehrenamtliches Engagement wie bei den Tafeln könne niemals politische Missstände ausgleichen.

“Es fehlen politische Maßnahmen, die die Schere zwischen Arm und Reich schließen und einen gerechten Ausgleich schaffen”, kritisierte Steppuhn. “Je größer die gesellschaftliche Spaltung, desto größer die Unzufriedenheit und die Gefahr durch extreme Kräfte.”

Rund 60.000 Helferinnen und Helfer verteilen in 975 Tafeln in Deutschland gerettete Lebensmittel an Menschen mit wenig Geld. Am Samstag begehen die Hilfsstellen kurz vor dem Erntedankfest am Sonntag unter dem Motto “Tafeln leben Vielfalt” ihren jährlichen Tafel-Tag.