Synodenpräses: AfD unvereinbar mit christlichem Bekenntnis

Der Vorsitzende der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Präses Harald Geywitz, hat zum Engagement für Demokratie und Mitmenschlichkeit aufgerufen. Die Würde jedes Menschen als Ebenbild Gottes müsse mit aller Kraft geschützt werden, sagte er laut Manuskript zum Auftakt der zweitägigen Beratungen des Kirchenparlaments am Freitag in Görlitz. Dieser christliche Anspruch müsse gewahrt und auch gegen Demokratiefeinde verteidigt werden.

Wenn sich eine Partei wie die AfD „offensichtlich immer weiter radikalisiert und immer menschenfeindlichere Positionen vertritt“, sei eine Grenze erreicht, sagte Geywitz. Es sei unvereinbar mit dem christlichen Bekenntnis, „dort als Mitglied oder anderswie mitzumachen“.

Geywitz kündigte zugleich eine stärkere Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt gegen Minderjährige in der evangelischen Kirche an. Bei der bisherigen Aufarbeitung seien Fehler gemacht und neue Verletzungen hervorgerufen worden, sagte der Vorsitzende des Kirchenparlaments. Es sei eine bleibende Aufgabe, mit den Betroffenen aufzuarbeiten, auf sie zu hören und in der Kirche alles dafür zu tun, dass sie ein sicherer Ort für alle Menschen wird. Dazu seien auch mehr Ressourcen erforderlich als bisher.

Die 108 Synodalen vertreten mehr als 800.000 evangelische Christinnen und Christen in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen. Anlass für den Tagungsort Görlitz ist das 20-jährige Bestehen der Landeskirche, die 2004 aus der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz hervorgegangen ist.