Am 24. und 25. November tritt in Detmold die Landessynode der Lippischen Landeskirche zusammen. Das Kirchenparlament mit seinen 57 Synodalen gehört zu den kleinsten der EKD – und steht vor Entscheidungen, die für die Zukunft dieser historisch gewachsenen Landeskirche von erheblicher Bedeutung sind. Mit ihren rund 128 000 Mitgliedern zählt die Lippische Landeskirche zu den kleineren Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD); die Herbstsynode befasst sich vor allem mit Finanzen, Strukturfragen und anstehenden Leitungswechseln.
Lippische Synode: Missionarisches Handeln und Seelsorge
Zum Auftakt wird Landessuperintendent Dietmar Arends seinen Bericht unter den Titel „Missionarisch Kirche sein“ stellen. Darin geht es um die Frage, wie die Kirche heute von ihrer Sendung sprechen kann, ohne sich auf einfache Mitgliederwerbung zu verengen. Arends will betonen, dass missionarisches Handeln eng mit der Wahrnehmung von Seelsorge verknüpft ist – etwa in Notfällen, in Krankenhäusern oder in Justizvollzugsanstalten, wo die Kirche unabhängig von der Mitgliedschaft für Menschen da ist.
Der Bericht greift Entwicklungen im Verkündigungsdienst, Beratungsangebote im Zusammenhang mit Kriegsdienstverweigerung sowie das Thema „Standpunkte beziehen“ auf. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Stand der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Landeskirche. Vertreterinnen und Vertreter der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission West (URAK) werden dazu auf der Synode erwartet.
Haushalt mit Defiziten
Finanzdezernent Martin Bock legt den Haushalt 2026 vor. Die Landeskirche rechnet mit 32,5 Millionen Euro Kirchensteuern – rund 4,5 Prozent weniger als im laufenden Jahr. Steigende Kosten führen zu Defiziten sowohl im landeskirchlichen Haushalt als auch im Pfarrstellenetat; beide sollen 2026 letztmals aus Rücklagen ausgeglichen werden. Ab 2027 ist ein Haushalt ohne Rücklagenentnahme vorgesehen.
Personelle Entscheidungen
Im Zukunftsprozess „Kirche in Lippe – auf dem Weg bis 2030“ stehen weitere Schritte an, ebenso die Einführung der überarbeiteten reformierten Liturgie. Große Aufmerksamkeit gilt den personellen Entscheidungen: Die Amtszeit von Landessuperintendent Arends endet am 1. März 2026, eine erneute Kandidatur kommt aus gesundheitlichen Gründen nicht infrage. Zudem wird das Amt des theologischen Kirchenrates frei, da Thomas Warnke zum Jahresbeginn die Leitung des Evangelischen Beratungszentrums übernimmt. Die Synode muss Vertretungsregelungen und das Verfahren zur Neubesetzung beider Ämter festlegen.
