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Synode der rheinischen Kirche zu Reformen und Einsparungen begonnen

Mit einem Gottesdienst hat am Sonntag in Bonn die diesjährige Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland begonnen. Das Kirchenparlament der mit 2,1 Millionen Mitgliedern zweitgrößten deutschen Landeskirche berät bis Freitag über einen Umbau des kirchlichen Lebens und Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe. Hintergründe sind die stetig sinkenden Mitgliederzahlen und ein wachsendes Haushaltsdefizit. Ziel sei, die kirchliche Arbeit in den kommenden Jahren perspektivisch zu sichern und zukunftsorientiert auszurichten, hieß es vorab.

Im Eröffnungsgottesdienst in der Bonner Kreuzkirche rief Vizepräses Christoph Pistorius dazu auf, Neues zu wagen und sich weder von „Irrwegen und Sackgassen, anstrengenden Prozessen und schwindenden Ressourcen“ noch von Anfragen an die Relevanz der Kirche für die Gesellschaft entmutigen zu lassen. Es gehe um eine Kirche, „die nicht um sich selbst kreist, sondern sich senden lässt, heraus aus vertrauten und angestammten Räumen zu den Menschen“, sagte der 63-jährige Theologe, der im März in den Ruhestand tritt, laut Redetext.

Mit Blick auf die vor einem Jahr veröffentlichte Studie des Forschungsverbunds ForuM zu sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie hob Pistorius das Recht der von Missbrauch Betroffenen auf Aufarbeitung und Gerechtigkeit hervor. „Es ist an uns, was wir daraus lernen, dass unsere vielfach und jahrelang bemühten Beruhigungsphrasen von der ‘besseren Kirche’ als das entkleidet wurden, was sie sind: eine evangelische Lebenslüge“, sagte er. „Es ist an uns, wie glaubwürdig wir in unserem Tun und Lassen sind.“

Die Landessynode ist das oberste Organ der rheinischen Kirche, die sich mit ihren 576 Gemeinden und 37 Kirchenkreisen über Teile von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland erstreckt. Sie entscheidet in den kommenden Tagen über eine Reihe von Kirchengesetzen, berät über Themen wie den Umgang mit Flüchtlingen und Rassismus, wählt einen Teil der Kirchenleitung neu, verabschiedet den Haushalt und debattiert über die künftige Finanzstrategie.

Zu den vorgeschlagenen Reformen gehört eine Umwandlung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal in einen theologischen Bildungscampus. Dagegen wollten am Sonntag Studierende demonstrieren.