Keine zwei Wochen vor seinem Tod empfing Papst Franziskus das britische Königspaar. Nun folgt ein Besuch beim neuen Papst Leo XIV. Doch bei einem Gespräch wird es nicht bleiben; die Visite ist voll ökumenischer Symbolik.
Erstmals besucht das britische Königspaar am heutigen Donnerstag den neuen Papst Leo XIV. im Vatikan. Doch das ist nicht die einzige Premiere bei der royalen Visite: Zum ersten Mal seit 500 Jahren wird mit Charles III. das Oberhaupt der anglikanischen Kirche von England öffentlich mit einem Papst beten. An der ökumenischen Feier in der Sixtinischen Kapelle mit Schwerpunkt auf der Bewahrung der Schöpfung werden zudem Vertreter weiterer Konfessionen teilnehmen.
Am Nachmittag erhält der britische Monarch außerdem den neuen Titel “Königlicher Konfrater”. Die Verleihung in der päpstlichen Basilika Sankt Paul vor den Mauern soll laut Vatikan als Zeichen der Annäherung zwischen katholischer und englischer Kirche verstanden werden. In derselben Kirche vereinbarten im Jahr 1966 Papst Paul VI. und der damalige Erzbischof von Canterbury, Michael Ramsey, zum ersten Mal seit der Reformation einen formellen Dialog zwischen Anglikanern und Katholiken.
Der Besuch von Charles III. und Camilla war ursprünglich noch unter Papst Franziskus (2013-2025) geplant worden und sollte bereits im April stattfinden, wurde jedoch aufgrund des Papsttodes und der anschließenden Neuwahl verschoben. Das britische Königspaar hatte Franziskus nur wenige Tage vor dessen Tod im Vatikan getroffen. Bei der Amtseinführung des neuen Papstes Leo XIV. wurde Charles III. von Prinz Edward vertreten.